Parkzone im Friedenauer Norden?
Friedenau. Die Straßen im nördlichen Friedenau sind zugeparkt. Parksuchverkehr stört im eng bebauten Wohngebiet. Laut wird darüber nachgedacht, auch hier eine Parkzone einzurichten. Berliner-Woche-Reporterin Karen Noetzel fragte Ordnungsstadträtin Christiane Heiß (Bündnis 90/Grüne) ob sie eine Parkraumbewirtschaftung für notwendig und realisierbar hält.
Wie sehen Sie die Situation im nördlichen Friedenau?
Christiane Heiß: Im nördlichen Friedenau herrscht ohne Zweifel Parkplatzmangel, dessen Folgen nicht nur für den Einzelnen ärgerlich sind, sondern auch die Rettungsdienste oder die städtischen Ver- und Entsorger behindern können. Daher besteht auch aus Sicht des Bezirksamts Interesse an einer Verbesserung der Situation.
Kommt also bald eine Parkzone?
Christiane Heiß: Ob die Erweiterung des bestehenden Gebietes zur Parkraumbewirtschaftung hier eine Entspannung bewirken kann, müsste im Detail für die einzelnen Straßenzüge untersucht werden. Die prognostizierten Einnahmen einer Parkzone müssen ausreichen, um sie einzurichten, die Pflege der Automaten und die Kontrollen zu refinanzieren. Daher sind der Geltungsbereich, die Dauer der Gebührenpflicht und die Gebührenhöhe jeweils gebietsspezifisch zu prüfen.
Sie zweifeln daran, dass eine Parkzone Abhilfe schafft?
Christiane Heiß: Der Parkplatzmangel in innerstädtischen Altbaugebieten ist eine verkehrspolitische Herausforderung, die aus meiner Sicht nicht allein mit Parkraumbewirtschaftung beantwortet werden kann. Das Auto parkt im bundesweiten Durchschnitt mehr als 23 Stunden am Tag. Zu fragen ist, ob wir uns diese Autokultur dauerhaft leisten wollen oder ob wir, das heißt die Anwohnerschaft und das Bezirksamt, auch über Alternativen nachdenken möchten.
Sie wollen die Anwohner dazu befragen?
Christiane Heiß: Die Anwohner werden im Rahmen der Untersuchung beteiligt und frühzeitig über die Ergebnisse der Untersuchung informiert.
Bis wann könnte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt und eine Parkzone eingeführt werden?
Christiane Heiß: Die Wirtschaftlichkeitsberechnung muss beauftragt werden. Dazu wären entsprechende Mittel im Haushalt 2018 einzuplanen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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