Gegen neue Zehngeschosser an der Dolgenseestraße

Die Anwohner der Dolgenseestraße haben alternative Ideen für die Bebauung entworfen. | Foto: Wrobel
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Friedrichsfelde. Zwei Zehngeschosser sollen an der Stelle des Dolgensee-Centers in den Himmel ragen. So stellt es sich der Investor Klaus Off vor. Gäbe es da nicht viele Anwohner, die gegen die dichte und hohe Bebauung protestieren. Gemeinsam haben sie nun Alternativen zum Bau erarbeitet.

"Der Platz am Dolgensee-Center soll ja verändert werden, aber wir werden hier doch eingeengt. Die Bebauung wäre erdrückend", sagt Rolf Schmieder. Seit 40 Jahren wohnt er an der Dolgenseestraße in einem der Hochhäuser, unweit vom Center, das einer Wohnbebauung weichen soll. Rund 680 Wohnungen in zwei zehngeschossigen Häusern – das wünscht sich an dieser Stelle der Investor Klaus Off (die Berliner Woche berichtete). Seine Pläne stellte er jüngst in einer Einwohnversammlung vor.

"Wir sind noch immer geschockt von der Vorstellung", sagt auch Gottfried Suchy. Der Anwohner sieht sich mit unliebsamen Folgen des Bauvorhabens konfrontiert: Umliegende Gebäude würden durch den geringen Abstand der neuen Häuser kaum mehr Sonne bekommen, aktuell noch grüne Flächen wären dann verbaut, befürchtet er. Nun sammelten die Anwohner Unterschriften: Im Hochhaus in der Dolgenseestraße 12 haben sich bereits 34 Mieter gegen die Investorenpläne ausgesprochen, in der Nummer 14 sind es 38 Mieter, die Nummer 13 zählt 20 und die Nummer 6 ein Dutzend. Weitere sollen folgen.

"Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung, aber der Bauherr könnte auf die maximalen Abstandsflächen verzichten, mehr Lücken lassen", sagt Schmieder. Zwar müsste der Investor dann auf Wohnungen verzichten, die Häuser würden sich damit aber behutsamer in die Umgebung einpassen, findet der Senior. Drei Varianten, wie das Bauvorhaben verändert werden könnte, haben Schmieder und seine Mitstreiter erarbeitet, und wandten sich damit an das Bezirksamt.

Baurecht berücksichtigen

Der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) verspricht: "Alle Einwände und Vorschläge, die bei uns eingehen, werden festgehalten." Die Pläne des Investors seien ja noch nicht in Stein gemeißelt. Erst vor wenigen Tagen wurde des Planverfahren in Gang gebracht, das über das Maß der Bebauung entscheiden wird. Dafür sei auch eine Beteiligung der Bürger vorgesehen. "Doch ich kann klar sagen: Auch dieses Planverfahren wird mögliches Baurecht nicht verhindern." Das sei nun mal die geltende Rechtslage.

Eine Rechtslage, die auch begründet, warum an dieser Stelle höher gebaut werden darf, als in anderen Ortsteilen. "Dieses Gebiet wird vom Geschosswohnungsbau geprägt", erklärt Nünthel. "Das ergibt rechtlich andere Voraussetzungen für Neubauvorhaben, als etwa in Karlshorst. Dort sind frei stehende Häuser, meist Villen, prägend für das Gebiet. Aus diesem Grund wird dort nicht in die Höhe gebaut."

Der Investor hat gegenüber dem Bezirksamt sein Interesse bekundet, sein Baurecht hier auch voll auszunutzen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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