Tierischer Umzug
Neue Umgebung für einige Bewohner des Tierparks und Zoos
Ein bisschen Abwechslung schadet ja nie: Die Mitarbeiter-Teams von Tierpark und Zoo besuchen sich regelmäßig zum Zweck des fachlichen Austauschs, und auch ihre Schützlinge schicken sie ab und zu von einem Ort zum anderen.
Eisbär Wolodja reiste kürzlich einmal quer durch die Stadt – von Ost nach West, vom Tierpark in den Zoo. „Wir konnten beobachten, dass er Tonja mehrmals in diesem Frühjahr gedeckt hat und möchten unserer möglicherweise trächtigen Eisbärdame so viel Ruhe wie möglich verschaffen“, erklärt Bären-Kurator Florian Sicks den Anlass des Umzuges.
Wolodja kennt das Prozedere bereits, schon 2017 siedelte er für einige Monate in den Zoo um. „Eisbären sind von Natur aus Einzelgänger“, so der Experte. „In ihrer Heimat, der Arktis, treffen sie sich nur zur Paarung und gehen danach wieder getrennte Wege.“ Inzwischen dürfte sich Wolodja an die neue Umgebung und die neuen Gerüche gewöhnt haben. Wie im vorigen Jahr teilt er sich nun mit Eisbär-Seniorin Katjuscha (33) die beiden Außenanlagen im Zoo, wo sich beide abwechselnd aufhalten.
Auch der der junge Takin Bolek ist aus dem Tierpark in den Zoo gezogen. Dort leistet der Hornträger nun dem älteren „Ehepaar“ Tsangpo und Nam Tso Gesellschaft und bringt neuen Schwung in ihren Alltag. Der achtjährige Grévy-Zebra Hengst Kosa ist Zeugnis einer gelungenen Zuchtkooperation zwischen Zoo und Tierpark. Im vergangenen Jahr hat er im Zoo für wichtigen Nachwuchs bei der vom Aussterben bedrohten Art gesorgt. Jetzt ist er nach Friedrichsfelde zurückgekehrt, wo man für den Sommer 2019 wieder auf Nachwuchs hofft.
Einen Wohnungswechsel haben auch die fünf Rosakakadus aus dem Zoo absolviert. Sie bereichern nun das Terrassencafé Kakadu im Tierpark. „Anlässe für einen Umzug sind meist Empfehlungen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme“, erläutert Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Um Inzucht zu vermeiden, müssen die Jungtiere die Gruppe ihrer Eltern irgendwann verlassen, das ist in der Natur nicht anders.“
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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