Rattenplage am Tierpark

Die Ratten am Tierpark haben die Scheu vor dem Menschen verloren. | Foto: Josephine Klingner
3Bilder
  • Die Ratten am Tierpark haben die Scheu vor dem Menschen verloren.
  • Foto: Josephine Klingner
  • hochgeladen von Josephine Klingner

Friedrichsfelde. Am U-Bahnhof Tierpark wimmelt es von Ratten. Das Gesundheitsamt hat nun Schritte eingeleitet, um der Situation Herr zu werden.

„Diesmal ist es noch viel schlimmer als im letzten Jahr“, sagt Anwohner Robert Schadde. Mehr als ein Dutzend der Nager tummeln sich allein in den Hecken und Sträuchern am überdachten Fahrradstellplatz des U-Bahnhofs.

Tagsüber huschen sie zwischen Butterbrotpapier und Alufolie, leeren Joghurtbechern und Flachmännern durch die Büsche. In der Dämmerung verlassen sie ihr Labyrinth aus Gängen und Höhlen, erobern Straßen, Gehwege und die Bushaltestelle auf der Suche nach etwas Essbarem. „Es muss auf jeden Fall etwas unternommen werden. Die Tiere haben keine Scheu mehr vor dem Menschen. Meiner Frau sind sie schon direkt über die Füße gelaufen“, berichtet der 45-Jährige.

Eigentümer des Beetes neben dem Fahrradstellplatz ist der Bezirk. Nachdem ein Bürger den Rattenbefall angezeigt hatte, waren am 27. Juli Aufseher des Gesundheitsamtes vor Ort. „Wir haben das Grünflächenamt über die Ortsbegehung und den Rattenbefall informiert“, sagt Ute Geuß-Fosu, Fachbereichsleiterin der Abteilung Hygiene und Infektion des Gesundheitsamtes.

Bevor die Schädlingsbekämpfer jedoch anrücken können, muss die vermüllte Anlage erst einmal von der BSR gereinigt werden, heißt es aus dem Grünflächenamt. Möglicherweise sei es auch nötig, die Sträucher zurückzuschneiden. Es ist also noch nicht klar, wann genau die ersten Giftköder zum Einsatz kommen.

Doch nicht nur rund um den U-Bahnhof, sondern auch in den Grünflächen entlang des Erieseerings hat Schadde die Wanderratten laufen sehen. „Gerade für Kinder, die dort spielen, ist es gefährlich, weil die Hemmschwelle der Tiere so gering ist“, sagt der Vater von drei Söhnen. Die unliebsamen Nager können Krankheitserreger wie Salmonellen, Toxoplasmen und Leptospiren übertragen. Letztere führen in schweren Fällen zu Leber- und Nierenversagen oder gar zum Tod. Schadde hofft nun, dass auch in diesem Gebiet etwas gegen den Befall unternommen wird.

Laut Statistik des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) zogen in Lichtenberg bis Ende Juni dieses Jahres 147 Mal die Schädlingsbekämpfer aus, um Rattenherde zu beseitigen. „Das ist eine Mindestzahl, die das Gesundheitsamt noch nicht bestätigt hat. Es kann also noch mehr werden“, sagt Silvia Kostner, Sprecherin des LAGeSo. JK

Autor:

Josephine Klingner aus Tegel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 225× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 186× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 93× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 221× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.554× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.