Gewusel in der Feldhamster-Station
Tierpark befördert Rettung der heimischen Art
Der Tierpark freut sich über Nachwuchs in seiner neuen Feldhamster-Station.
Mit der kürzlich fertiggestellten Zucht- und Forschungsstation möchte der Tierpark die Rettung des vom Aussterben bedrohten Europäischen Feldhamsters unterstützen. Künftig sollen von hier aus Feldhamster ausgewildert werden. Nun kann der Tierpark den ersten Nachwuchs vermelden.
Der Europäische Feldhamster dieser gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetieren Deutschlands. In einigen Bundesländern ist er sogar bereits verschwunden. „Wenn wir uns jetzt nicht für den Feldhamster engagieren, wird er sehr wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte ausgerottet werden. Und mit ihm womöglich viele andere Arten“, erklärt Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
Nach Schätzungen von Fachleuten leben in Deutschland nur noch bis zu 50 000 Feldhamster. Die größte Bedrohung für sie ist die intensive Landwirtschaft. Insbesondere der Anbau von sogenannten Energiepflanzen zulasten von Getreide sowie der Einsatz von chemischen Mitteln zur Bekämpfung von Nagetieren bereiten Probleme. Um den langen Winterschlaf zu überstehen, legt der Feldhamster über die Sommermonate rund zwei bis vier Kilogramm Getreidekörner und andere Samen als Vorrat in seinem unterirdischen Bau an. Auf intensiv bearbeiteten Ackerflächen ist dies allerdings nicht mehr möglich.
Im Rahmen des Artenschutzes richteten Mitarbeiter des Tierparks deshalb eine Feldhamster-Station ein. Nachdem sieben Feldhamster diese im Mai bezogen hatten, kann nun erstmals Nachwuchs entdeckt werden. Bei einem Tier wurden sieben kleine Feldhamster im Nest entdeckt. Der Nachwuchs hat sich sehr gut entwickelt und die ersten drei etwas kritischen Wochen überstanden. Im Alter von etwa fünf Wochen wird er erste eigene Wege gehen. Die Auswilderung wird vorraussichtlich im Frühjahr im Raum Göttingen stattfinden. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen. Künftig werden die Feldhamster-Station und der -Nachwuchs auch bei Führungen zu sehen sein.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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