Im Kino Union wurde Richtfest für den Neubau gefeiert
Allerdings ohne Richtkrone und andere Äußerlichkeiten. Stammbesucher, Freunde und die Presse hatte Kino-Chef Matthias Stütz aber zu einer kleinen Feier geladen. Im historischen Saal lief derweil das normale Abendprogramm.
Gefeiert wurde in den künftigen Kinosälen 2 und 3. Im Oktober hatte Matthias Stütz dort für die Berliner Woche noch zwischen den Schwerlaststützen gestanden, die die frisch aus Beton gegossene Decke tragen mussten. Jetzt ist alles im Rohbau fertig. Demnächst kommen Elektriker und Lüftungstechniker, um die Haustechnik einzubauen. Bis Oktober sollen die beiden Säle mit 100 und 65 Plätzen fertig sein. "Saal 3 wird unser Klubkino, dort zeigen wir dann Art-Haus-Filme oder Streifen in englischer oder spanischer Originalfassung", verspricht der Kinochef.
Derzeit wird geprüft, welche Projektionstechnik eingebaut werden muss. Denn die ratternden Kinomaschinen von Ernemann und Meopta sind aus den Kinos verschwunden, seit einiger Zeit wird auch im Union digital projiziert. "Wir werden vermutlich die neuen Laserprojektoren einbauen. Die sparen deutlich Strom, und die Lichtquelle hält rund 20.000 Stunden", erzählt Kinobesitzer Stütz. Die neuen Projektoren können dann auch Drei-D-Filme vorführen und die Tonanlage ist für dreidimensionalen Ton ausgelegt. Dafür kommen Lautsprecher auch unter die Decke und unter die Sitze. Der Neubau kostet rund 700.000 Euro.
Der 1872 erbaute Tanzsaal an der Bölschestraße wird seit 1913 als Kino betrieben. Stütz führt das Kino seit 2003. Im Jahr 2006 konnte er das Gebäude kaufen und plante seitdem den Neubau. Derzeit kommen pro Jahr rund 55.000 Besucher, Tendenz steigend. Matthias Stütz wurde bereits achtmal mit dem Kinoprogrammpreis des Filmboards Berlin Brandenburg ausgezeichnet.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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