Forstfachmann starb mit 86 Jahren
Wer im Südosten Berlins mit Wald und Forst zu tun hatte, kam an Erich Hobusch nicht vorbei. Obwohl lange aus dem Berufsleben ausgeschieden, hat ihn sein Fach nie losgelassen. Hobusch schrieb über Förstermorde und auch über die Jagd rund um den Müggelsee zu DDR-Zeiten. Damit er als Fachbuchautor den Jägern auf Augenhöhe begegnen konnte, legte Erich Hobusch 1956 sogar die Jägerprüfung ab.
Doch die Jagd hat den Naturschützer, der rund 40 Jahre auch Kreisnaturschutzbeauftragter war, nur am Rande interessiert. Nach eigener Aussage hat er während seiner Zeit als Jäger ganze 20 Stück Wild geschossen. Dafür musste er dafür sorgen, dass die DDR-Wohnungsbauplaner nicht einen ganz kapitalen Bock schießen. Als das Wohngebiet Allende-II geplant wurde, erreichte er durch Intervention beim Rat des Stadtbezirks, dass die Hochhäuser nicht bis an den Müggelsee gebaut werden durften.
In den letzten Jahren war Erich Hobusch Mitglied des Heimatvereins Köpenick. Dessen Vorsitzender Stefan Förster hat ihn zuletzt bei der Arbeit an seinem letzten Buch unterstützt, welches die Entwicklung der Berliner Forsten von der Zeit Friedrich des Großen bis in die Gegenwart beschreibt. Als Lektor hat Stefan Förster den Autor unzählige Male im Hospiz besucht und immer wieder Änderungen und Korrekturen eingearbeitet. Im Frühjahr wird "Aus öden Heyden werden Forsten" nun erscheinen - auch als Andenken an Erich Hobusch, der für sein Engagement 2012 mit der Bürgermedaille von Treptow-Köpenick ausgezeichnet wurde. Hobusch wird am 17. Januar um 13 Uhr auf dem Evangelischen Friedhof Friedrichshagen an der Peter-Hille-Straße beigesetzt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.