Mit Welpen gelockt
Schulkinder wurden von Männern zum Mitgehen aufgefordert

An der Modersohn-Grundschule haben ein oder vielleicht auch mehrere verschiedene Männer in den vergangenen Wochen versucht, Kinder zum Mitgehen zu animieren. Zur Belohnung wurden ihnen Hundebabys versprochen.

Die Vorfälle wurden jetzt durch einen Brief des Schulleiters an die Eltern öffentlich. Bei den Kontaktversuchen sei auch Druck ausgeübt worden, etwa, indem der Weg versperrt wurde. Aber die Schüler hätten der Aufforderung nicht Folge geleistet.

In dem Schreiben legt der Direktor den Erziehungsberechtigten nahe, ihre Kinder vor solchen Situationen zu warnen. Die Betroffenen hätten "überlegt reagiert und gehandelt". Aber ein solches Verhalten sei nicht grundsätzlich vorauszusetzen.

Auch in der Schule sind die Ereignisse thematisiert worden. Außerdem wurde die Polizei informiert, die ihre Präsenz in der Umgebung erhöht hat. "Für den Schulweg bietet sich an, dass die Kinder gegebenenfalls begleitet werden oder in kleineren Gruppen den Weg zur Schule oder nach Hause antreten", lautet ein weiterer Hinweis in dem Brief an die Eltern.

Der sogenannte "Welpentrick", mit dem auch an der Modersohn-Grundschule versucht wurde, sich das Vertrauen der Kinder zu erschleichen, ist in Berlin nicht ganz unbekannt. 2017 sind vor einer Grundschule in Friedenau wahrscheinlich mehrere Unbekannte mit ähnlicher Ansprache aufgefallen.

Transparenter Umgang

Im Fall der Modersohn-Schule scheint noch nicht ganz klar zu sein, ob es sich um eine oder unterschiedliche Personen handelt. Denn es soll abweichende Beschreibungen gegeben haben.

Ähnliche Vorfälle an anderen Schulen im Bezirk seien bisher nicht bekannt geworden, sagt Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD). Allerdings zeigen Erfahrungen aus der Vergangenheit, dass längst nicht alle Verantwortlichen damit so offensiv und transparent umgehen, wie der Leiter der Modersohn-Schule. Obwohl das eigentlich die Regel sein sollte. Aktuell haben aber auch andere Schulen inzwischen auf die Geschehnisse reagiert und sich ebenfalls schriftlich mit Hinweisen an ihre Eltern gewandt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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