Friedrichshain-Kreuzbergs Partnerstadt im Kriegsgebiet
Denken an Derik

Vom Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien ist auch die Stadt Derik betroffen. Die Kommune liegt im Osten der sogenannten Pufferzone, die die Türkei besetzen möchte. Seit diesen Sommer verbindet Derik eine offizielle Partnerschaft mit Friedrichshain-Kreuzberg.

"Unsere Herzen sind in diesen schweren Stunden bei euch", heißt es in einer Mitteilung des Partnerschaftsvereins. In dem Schreiben werden schwere Angriffe gegen die Bundesregierung formuliert, "die in dieser Situation weiter mit Erdogan paktiert". Dadurch, dass sie immer wieder Waffen in die Türkei geliefert habe, sei sie mitschuldig an der Bombardierung von Wohngebieten und der Vertreibung zehntausender Menschen, meint der Verein. Ebenso wie für die Gräueltaten der von Erdogan gestützten dschihadistischen Milizen, unter deren Herrschaft unter anderem die Frauen ihre erkämpfte Freiheit wieder verlieren würden. Bleibe die Regierung weiter untätig, werde sie auch mitverantwortlich für einen möglichen Neubeginn des Kalifats des sogenannten Islamischen Staats.

Gefordert werden deshalb neben einem Exportverbot für Kriegsgerät auch Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei und der Einsatz für eine Flugverbotszone über Nordsyrien.

"Wir stehen an der Seite der Bewohnerinnen und Bewohner von Derik und der Menschen, die vor den Angriffen auf ihre Dörfer in unsere Partnerstadt geflohen sind". Erwähnt wird außerdem, dass es inzwischen an mehr als 60 Orten in Deutschland Demonstrationen gegen die Invasion gegeben habe. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg, wo aber nicht jeder Aufzug friedlich verlief.

Am 12.Oktober kam es bei einem Protestmarsch "gegen Kolonialismus" vom und zum Hermannplatz mit, laut Polizei, rund 3000 Teilnehmern zu Auseinandersetzungen, "sowohl mit außenstehenden Personen, als auch innerhalb der Demonstration". Es seien Feuerwerkskörper gezündet und die Beamtinnen und Beamten mit Flaschen beworfen worden. Ein brennender Nebeltopf schlug gegen die Fensterscheibe einer Bäckerei.

Als die Polizei zunächst fünf Tatverdächtige festnahm, hätten Unbekannte eine Gefangenenbefreiung versucht, was nur durch den Einsatz von Pfefferspray verhindert werden konnte. Ein weiterer Mann kam in Gewahrsam, weil er zunächst einen Böller gezündet und danach die Einsatzkräfte mit einer Holzlatte attackiert haben soll. Insgesamt gab es 17 Strafermittlungsverfahren. Mehr als 600 Polizistinnen und Polizisten waren vor Ort. Vier wurden verletzt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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