Ins 21. Jahrhundert gestolpert
Neue Technik in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg

Beispiel einer angezeigten namentlichen Abstimmung. Neben dem Ergebnis ist zu sehen, wer votiert hat und wie. Nicht nur bei dieser gestellten Frage handelte es sich um eine Testfrage.  | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Beispiel einer angezeigten namentlichen Abstimmung. Neben dem Ergebnis ist zu sehen, wer votiert hat und wie. Nicht nur bei dieser gestellten Frage handelte es sich um eine Testfrage.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Im Sitzungssaal der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Rathaus Kreuzberg scheint die Zeit irgendwann stehen geblieben zu sein. Selbst das Hochfahren eines Beamers sorgt dort für Probleme. Umso erstaunlicher war die aktuelle technische Neuheit, die am 30. Januar vorgestellt wurde.

Die Mitglieder des Friedrichshain-Kreuzberger Parlaments können nämlich jetzt elektronisch abstimmen. Alle bekamen eine Art Fernbedienung in die Hand gedrückt, mit deren Hilfe sie künftig ihr Votum ausdrücken sollen. Das Ergebnis wird dann auf einer Leinwand präsentiert. Grün steht für ja, rot bedeutet nein, gelb Enthaltung. Und das für jede und jeden Bezirksverordneten, deren Namen dort jeweils aufgeführt werden. Abgesehen von geheimen Abstimmungen. Da wird nur das Resultat eingeblendet.

Voting per Knopfdruck ist inzwischen gang und gäbe. Sie freue sich, dass nun auch die BVV Friedrichshain-Kreuzberg im 21. Jahrhundert angekommen sei, sagte Marlene Heihsel (FDP).

Wobei jede Neuerung zunächst ihre Tücken zeigt. In diesem Fall weniger beim technischen Ablauf, was fast an ein Wunder grenzt. Denn manchmal herrscht schon Freude, wenn sich im BVV-Saal eine funktionierende Steckdose finden lässt. Allerdings sorgt das elektronische Eruieren der Meinungsbildung eher für Zeitverzug. Vor allem bei Formalien, wie der Zustimmung zur Tagesordnung. Bisher hoben hier in der Regel alle die Hand, was dann in wenigen Sekunden erledigt war. Jetzt dauert es etwas länger, ehe das Resultat schwarz auf weiß vorliegt.

Es gab aber einen anderen Grund, weshalb die Premiere vorzeitig abgebrochen werden musste. Schuld daran war "diePartei". Die Spaßformation wurde auf den Abstimmungsschaubildern nämlich als Piraten-Partei bezeichnet. Die Piraterie hat sie inzwischen hinter sich gelassen, auch wenn zwei ihrer Fraktionsmitglieder aus dieser Ecke kommen. Ohne richtiges Logo kein weiteres Drücken der Tastatur, machte "die Partei" deutlich und setzte sich durch. Deshalb wurden die meisten Ergebnisse noch einmal und wie bisher per Hände in die Höhe ermittelt. Bis zur nächsten Sitzung Ende Februar sollte aber das Problem mit dem richtigen Parteiabzeichen gelöst sein.

Beispiel einer angezeigten namentlichen Abstimmung. Neben dem Ergebnis ist zu sehen, wer votiert hat und wie. Nicht nur bei dieser gestellten Frage handelte es sich um eine Testfrage.  | Foto: Thomas Frey
Hier wurde dagegen eine geheime Abstimmung ausprobiert. Nur das Resultat wird gezeigt, aber nicht, wie es zustande gekommen ist. Zu sehen ist dagegen auch hier das falsche Partei-Logo (zweites von links). | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 120× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 910× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 580× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.078× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.967× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.