Ein neues Rathaus und nachhaltiges Bauen
Stippvisite des Senats im Bezirk

Landesregierung und Bezirksamt, beide nicht in voller Stärke, nach der gemeinsamen Sitzung im Rathaus Friedrichshain. | Foto: Thomas Frey
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Bis zum frühen Abend war der Senat am 22. Oktober in Friedrichshain-Kreuzberg vor Ort. Zwar nicht ständig vollzählig, aber immer stark vertreten.

Nach der gemeinsamen Sitzung mit dem Bezirksamt im Rathaus Friedrichshain stand eine Informationstour auf dem Programm. Dabei ein Schwerpunkt: besondere Bauvorhaben.

Am Ostbahnhof ging es um das geplante Rathausprojekt. Wie bereits berichtet, will der Bezirk langfristig seinen Miet-standort an der Frankfurter Allee aufgeben und einen Neubau errichten. Er soll östlich des Hermann-Stöhr-Platzes entstehen. Dort gibt es sowohl landeseigene, aber auch private Flächen. Geplant ist jetzt ein Gebietsaustausch, um beide Areale zu vereinheitlichen. Wenn der private Eigentümer mitspiele, könne in etwa eineinhalb Jahren mit den Planungen begonnen werden, ließ Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) ein gewisses Wohlwollen für diese Idee erkennen.

Sie geht auch über eine reine Verwaltungsnutzung hinaus. Zumindest angedacht ist, dort auch die Sporthalle für den Neubau des Heinrich-Hertz-Gymnasiums zu integrieren. Der soll auf dem ehemaligen Kaufhof-Parkplatz entstehen. Allerdings lässt sich auf diesem Grundstück kaum ein zusätzliches Sportgebäude realisieren. Deshalb die mögliche Alternative, es im Rathaus unterzubringen. Wo dann auch weitere Veranstaltungen möglich wären, ließ Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) erkennen. Zumal dann, wenn, wie in einer Vorplanungsvariante skizziert, auch noch eine Tribüne eingebaut wird.

Das Problem dabei: Selbst bei aktiver Unterstützung des Senats wird es wahrscheinlich ein Jahrzehnt dauern, bis das Rathaus steht. Ein zu langer Zeitraum für den dringend benötigten Schulneubau. Der Umzug des Hertz-Gymnasiums ist vor allem deshalb so wichtig, weil dadurch dessen bisheriges Gebäude an der Rigaer Straße als weitere Grundschule für Friedrichshain-Nord genutzt werden könnte. Dringend heißt aber auch hier nicht vor 2025/26. Selbst wenn Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) dieses Vorhaben ebenfalls als Beispiel für das forcierte Tempo der Schulbauoffensive einordnete.

Weil die Rigaer Straße aber wahrscheinlich für die vielen neuen Grundschüler schon früher gebraucht wird, ist für das Hertz-Gymnasium auch eine zwischenzeitliche Containerlösung im Gespräch. Und da sie auch bei einem Einzug am Ostbahnhof in sechs oder sieben Jahren dann wahrscheinlich noch immer keine Sporthalle hätte, wird auch noch über andere Varianten nachgedacht, konkret in der ehemaligen Schule an der Fredersdorfer Straße.

Unabhängig davon, wie lange das dauert, wurde die Rathaus-plus-mehr-Idee als ein Beispiel für nachhaltige Planung hervorgehoben. Noch vorhandene Flächen oder Gebäude gelte es optimal zu nutzen.

Das betrifft auch das Entwicklungsgebiet Friedrichshain-West. Dort soll nachverdichtet werden, aber nachdem die Bevölkerung sich zunächst über vollendete Tatsachen beklagt hatte, jetzt im Rahmen einer umfassenden Bürgerbeteiligung. Auch Fragen der sozialen Infrastruktur spielen dabei unter anderem eine Rolle. Genauso wie beim geplanten Kultur-, Bildungs- und Familienzentrum an der Glogauer Straße.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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