Einen Spielplatz gesponsert
Friedrichshain-Kreuzberg bekam mehr als 154 000 Euro Spenden

Immobilienkohle für Kulturprojekte? Diese Frage wurde 2017 bei einer Aktion am Boxhagener Platz thematisiert. 2018 gab es die erste "FriXfond"-Spende.  | Foto: Thomas Frey
  • Immobilienkohle für Kulturprojekte? Diese Frage wurde 2017 bei einer Aktion am Boxhagener Platz thematisiert. 2018 gab es die erste "FriXfond"-Spende.
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Exakt 154 124 Euro und 25 Cent hat der Bezirk im vergangenen Jahr an Spenden eingenommen. Die Zuwendungen sollten der Jugendarbeit zugute kommen oder kulturellen Einrichtungen. Manchmal fehlte auch eine konkrete Zweckbindung. Die meisten waren Geldgaben, dazu kamen knapp 6000 Euro Sachleistungen.

Das geht aus dem entsprechenden Bericht hervor, der der BVV am 27. März vorgelegt wurde. Die Gesamtsumme blieb zwar um mehr als 35 000 Euro hinter der von 2017, war aber immer noch die zweithöchste seit 2009 – seitdem wird diese Art von Unterstützung regelmäßig aufgelistet. Der Rückgang wird zum einen damit erklärt, dass Spenden für den Kinder- und Jugendnotdienst jetzt nicht mehr auftauchen, weil der inzwischen in die Zuständigkeit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefallen ist. Außerdem habe im vorvergangenen Jahr nicht zuletzt eine Sachspende von 30 000 Euro für eine Fitnessanlage ihren Beitrag zum Rekordergebnis geleistet.

Großsponsoring gab es allerdings auch dieses Mal. Der höchste Einzelbetrag waren 45 000 Euro, die die Mercedes-Benz-Bank für die Erneuerung des Spielplatzes an der Hildegard-Jadamowitz-Straße beisteuerte. Gefolgt von 36 000 Euro der Immobilienfirmen Bauwert und Ziegert. Sie gingen an den sogenannten "FriXfonds" für Investitionen im öffentlichen Raum. Bereits 2017 hatten die Vertreter der Baubranche eine solche Unterstützung angeboten. Kann dieses Geld angenommen werden, ohne sich korrumpierbar zu machen?, lautete danach die auch öffentlich gestellte Frage von Kulturinitiativen. Ergebnis: Es kann, wenn damit keine Einmischung oder Auflagen verbunden sind.

Regelmäßig mit 20 000 Euro taucht die Wall-AG als Gönner auf. Sie gibt dieses Geld für das Förderprojekt "Rechenfix und Wortgewandt" in der Jens-Nydahl-Grundschule. Übrigens die einzige Zuwendung für eine Schule.

Größter Spendenprofiteur war mit knapp 60 000 Euro der Baubereich. Es folgten Kultur und Weiterbildung mit mehr als 45 000 Euro sowie Jugend- und Familie, mehr als 21 000 Euro.

Zur Gesamtsumme haben auch viele anonyme Spenden beigetragen und mehr als 20 Einzelspender sowie jeweils mindestens 100 Euro von der Deutschen Lebensbrücke beziehungsweise ihres Fördervereins für den Jugendclub KoCa.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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