Stadtgrün besser schützen
Klimabeirat fordert Notfallmaßnahmen

Stadtbäume spenden Schatten und Sauerstoff und binden CO2. In Friedrichshain-Kreuzberg könnten es mehr sein. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Stadtbäume spenden Schatten und Sauerstoff und binden CO2. In Friedrichshain-Kreuzberg könnten es mehr sein.
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Der Klimabeirat Friedrichshain-Kreuzberg will das Stadtgrün besser schützen und hat darum einen Notfallmaßnahmenkatalog beschlossen. Der soll dem Bezirksamt neue Wege aufzeigen.

Friedrichshain-Kreuzberg ist der dichtbesiedeltste Bezirk Berlins. Zwar hat er mit dem Volkspark Friedrichshain, dem Viktoriapark oder dem Urbanhafen und unzähligen Kiezparks jede Menge Stadtgrün. Im berlinweiten Vergleich aber ist der Bezirk mit Grünflächen unterversorgt – gemessen an der Einwohnerzahl. Neues Grün hat es jedoch schwer, weil zwischen den Häusern der Platz fehlt.

Der Klimabeirat will das vorhandene Stadtgrün darum besser schützen, und sieht hier auch dringenden Handlungsbedarf. „Jedes Jahr gehen Hunderte von Bäumen und Sträuchern verloren, Fassadenbegrünungen werden wegsaniert, vormals grüne Höfe bebaut oder asphaltiert“, heißt es in einer Erklärung. Die Aktiven aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben daher jetzt einen Notfallmaßnahmenkatalog beschlossen. Der soll den Bezirksverordneten übergeben werden – als Empfehlung an das Bezirksamt.

Fünf Punkte für mehr Grün

Konkret listet der Katalog fünf Punkte auf. So schlägt der Klimabeirat vor, Pflegemaßnahmen im Bestandsgrün an die zunehmende Hitze und Trockenheit anzupassen und auf häufiges Mähen und radikale Rückschnitte zu verzichten. Mit einem "Baumfällmoratorium" will der Klimabeirat alte Stadtbäume besser schützen. Denn die würden für Bau- und Verkehrsvorhaben oder aus Gründen der Verkehrssicherheit regelmäßig gefällt, ohne dass Alternativen ernsthaft geprüft würden. Laut Klimabeirat wurden im Bezirk zwischen 2016 und 2021 mehr als doppelt so viele Straßenbäume gefällt wie nachgepflanzt. Als Ausgleich müsse der Flächenverbrauch daher eingedämmt und mehr Flächen entsiegelt werden. Dazu sollen begrünte Fassaden erhalten und gefördert bleiben. Und bei Neupflanzungen soll das Bezirksamt „konsequent auf trockenheitsresistente und gebietsheimische Arten zurückzugreifen“, um die Biodiversität zu erhalten. Über den Maßnahmenkatalog berät die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf ihrer Dezember-Sitzung.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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