Sieben Strecken sind möglich
Tram M10 wird bis zum Hermannplatz weitergebaut

Bisher endet die Fahrt der M10 am U- und S-Bahnhof Warschauer Straße. Nun soll sie bis Hermannplatz verlängert werden. | Foto: Thomas Frey
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Einerseits weist das Projekt in weite Ferne. Andererseits wird bereits in diesen Tagen ein erstes Meinungsbild dazu erwartet. Es geht um die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie M10.

Sie endet bisher an der Warschauer Straße, soll aber eines Tages bis zum Hermannplatz führen. Inzwischen beschäftigt sich auch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit dieser Idee.

Ein erster sichtbarer Aufschlag dafür war eine Bürgerversammlung am 15. November in Treptow. Außerdem können Interessierte bis 29. November online ihre Meinung dazu äußern. Und zwar über www.mein.berlin.de.

Ein wichtiges Thema bei der aktuellen Diskussion ist die mögliche Trassenführung. Gleich sieben Varianten wurden den Besuchern präsentiert. Alle mit Vor- und Nachteilen.

Am naheliegendsten wäre der Weg über die Oberbaumbrücke. Aber das könnte problematisch werden. Das Bauwerk ist schon jetzt durch den Auto- und Fahrradverkehr mehr als ausreichend frequentiert. Mögliche Alternativen: über die Schilling- oder die Elsenbrücke. Bei letzterer müsste das dann auch bei den jetzt bekannt gewordenen Plänen für einen Abriss und Wiederaufbau berücksichtigt werden.

Auch andere Streckenabschnitte haben Nebenwirkungen: wegen des Naturschutzes etwa ein Trasse durch den Görlitzer Park. Insgesamt könnte durch viele Straßen in SO36 die Tram nur eingleisig angelegt werden. Manche Varianten machen deshalb auch einen weiten Bogen. Eine verläuft zum Beispiel zunächst durch die Mühlenstraße zum Ostbahnhof, überquert die Schillingbrücke und nähert sich unter anderem über Bethaniendamm, Muskauer Straße und Spreewaldplatz ihrem Ziel. Eine andere führt über Treptow und Neukölln an Kreuzberg vorbei.

Durch die Veranstaltung und Online-Beteiligung soll sich ein erstes Stimmungsbild ergeben. Die verschiedenen Streckenvarianten werden jetzt weiter untersucht und anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs bewertet. Ein Ergebnis soll im Frühjahr 2019 vorliegen.

Von der ausgewählten Trassenführung sind nicht zuletzt die Kosten abhängig. Schon deshalb werden dazu noch keine Angaben gemacht, zum Realisierungszeitraum sind sie nur vage. In ungefähr sieben Jahren könnte der neue Schienenweg fertig sein. Wenn alles gut läuft.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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