Das SEZ beschäftigt auch das Abgeordnetenhaus

Was wird aus dem SEZ? Mit der aktuellen Situation sind auch die Mitglieder im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses unzufrieden. | Foto: Frey
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Friedrichshain. Die Zukunft des Sport- und Erholungszentrums (SEZ) an der Landsberger Allee wird ein Thema für die Landesebene. Am 4. März war sie Tagesordnungspunkt im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses.

"Fraktionsübergreifend gab es die Meinung, dass der Versuch unternommen werden sollte, das Grundstück in den Besitz des Landes zurückzuholen", sagte der SPD-Bezirksverordnete John Dahl, Besucher der Sitzung. Der Hauptausschuss des Parlaments soll das jetzt prüfen. Darauf bezogen sich auch die Piraten, die den Antrag eingebracht hatten. "Eine Rückabwicklung oder ein Rückkauf dürfen kein Tabu sein", meinte deren Abgeordneter Oliver Höfinghoff. "Der Senat ist in der Pflicht, das SEZ für die Berliner zu erhalten."

Hintergrund der Debatte sind Anfragen des Eigentümers Rainer Löhnitz nach einem Abriss. Stattdessen soll ein Komplex mit Wohnungen und Hotel, Fitness-, Wellness- und Gesundheitsangeboten entstehen. Der Bezirk wehrt sich gegen diese Pläne. Weshalb Löhnitz eine Klage eingereicht hat.

Das Problem ist vor allem der Vertrag von 2003. Der Leipziger Löhnitz hatte das SEZ für den symbolischen Preis von einem Euro gekauft. Daran geknüpft war die Verpflichtung, zu investieren. Das ist nach Ansicht der meisten Beobachter aber nur unzureichend passiert. Vor allem geht es um das Versprechen, bis 2008 das Hallenbad wieder zu eröffnen. Bis heute ist die große Schwimmhalle aber nicht in Betrieb. Allerdings waren die Abmachungen nur sehr unzureichend formuliert worden.

Deshalb ist fraglich, ob Löhnitz das Grundstück wieder abgenommen werden kann. Trotzdem sollte das versucht werden, findet nicht nur John Dahl. "Wir haben nichts zu verlieren, außer vielleicht die Gerichts- und Anwaltskosten."

Ziel ist, das Areal als Sportstandort zu erhalten. Etwa für ein Spaßbad. Bekanntlich planen die Bäderbetriebe mehrere multifunktionale Schwimmanlagen in Berlin. Auch das SEZ halten sie für einen guten Platz, berichtet Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne).

Ein vom Bezirk in Auftrag gegebenes Sportgutachten geht ebenfalls in diese Richtung. Dort werden zwar mehrere Varianten durchgespielt, die auch einen Teil- oder vollständigen Abriss sowie ein künftiges Wohnquartier nicht völlig ausschließen. Ausdrücklich verwiesen wird aber auf die bisherige und möglichst auch weitere Nutzung der Fläche. "Sport und Fitness waren Kernthemen des SEZ und sollen auch künftig gesichert werden." Schon deshalb, weil in der Nachbarschaft das entsprechende Besucherpotenzial vorhanden wäre. In einem Umkreis von 1,5 Kilometern leben etwa 180.000, im Abstand von vier Kilometern etwa 540.000 Einwohner. Und nimmt man eine Entfernung von knapp zehn Kilometern sind es sogar 1,75 Millionen. Das bedeute knapp drei Millionen möglicher Kunden im Jahr. Sie müssen nur die entsprechenden Angebote bekommen.

Thomas Frey / tf
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Thomas Frey aus Friedrichshain

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