Freudenberg-Areal: BVV nimmt Forderungen des Bürgerbegehrens auf

Perspektiven für das Freudenberg-Areal: Es gibt keinen Bürgerentscheid, aber noch eine Klage gegen die Baupläne. | Foto: Frey
  • Perspektiven für das Freudenberg-Areal: Es gibt keinen Bürgerentscheid, aber noch eine Klage gegen die Baupläne.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Einen Bürgerentscheid zur Bebauung des Freudenberg-Areals wird es nicht geben. Grund ist ein Dringlichkeitsantrag, den Bündnis 90/Grüne und SPD in die BVV-Tagung am 25. März einbrachten und der bei Enthaltung der CDU beschlossen wurde.

Der Antrag übernimmt weitgehend die Forderungen des Bürgerentscheids. Etwa eine weitaus geringere Baumasse auf dem Grundstück zwischen Boxhagener und Weserstraße. Allerdings hat auch dieser Beschluss erst einmal kaum Auswirkungen. Denn wie mehrfach berichtet liegen bereits die ersten Baugenehmigungen vor. Deshalb wäre auch eine Abstimmung reine Makulatur gewesen.

Sowohl den meisten Bezirksverordneten, als auch den Initiatoren des Bürgerbegehrens von der Ideenwerkstatt Freudenberg-Areal war nicht ganz wohl dabei, die Bevölkerung zu einem Entscheid aufzurufen, der zumindest nach aktuellem Stand nichts ändert. Letztere begrüßten deshalb, dass die BVV jetzt auf ihre Linie eingeschwenkt ist. Ähnliches hätte man allerdings schon früher haben können, wurde von ihnen kritisiert.

Und ganz hat die Ideenwerkstatt die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie das Bauvorhaben in der derzeitigen Form noch verhindern kann. Dagegen ist momentan noch eine Klage der Naturfreunde Berlin anhängig. Habe die Erfolg, gebe es auch mit dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung eine neue Verhandlungsgrundlage.

Die Zustimmung zum Antrag war von unterschiedlichen Motiven geprägt. Während Piraten und Linke bei dem ganzen Verfahren auch Fehler des Bezirksamts sahen und die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit eines Bürgerentscheids bei diesem Thema beklagten, ging es der SPD mehr um einen Konsens in verzwickter Lage. Und selbst in den von ihr abgelehnten Bauplänen sei einiges festgeschrieben, was nicht zuletzt auf die Aktivitäten der Initiative zurückgehe, meinte der SPD-Bezirksverordnete John Dahl. Etwa, dass dort 122 Wohnungen von der Howoge errichtet und die meisten in einem preisgünstigen Segment angeboten werden.

Darauf bezog sich auch Susanne Hellmuth (Bündnis 90/Grüne). "Wir mussten auch daran denken, dass es viele Menschen gibt, die auf ein solches Angebot angewiesen sind." Hellmuth erinnerte auch daran, dass ursprünglich verabredet war, die Wohnungen im Niedrigpreissegment vom Investor selbst bauen zu lassen. Das wären damals zwar nur ungefähr 50 gewesen. Sie hätten allerdings nicht, wie jetzt, mit Fördermitteln des Landes Berlin und damit mit öffentlichem Geld, finanziert werden müssen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 760× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 922× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.