Vermeidbarer Stress
Häuserkauf an der Karl-Marx-Allee wäre schon früher möglich gewesen

Der Kampf gegen den Einstieg des Immobilienmultis Deutsche Wohnen an der Karl-Marx-Allee scheint erfolgreich zu sein.

Die Mieter können ihre Wohnungen entweder mit Hilfe eines IBB-Kredits erwerben oder sie nach einer Vorkaufanzeige an ein kommunales Wohnungsunternehmen weitergeben. Daneben wird in einem Block mit ungefähr 80 Wohnungen das bezirkliche Vorkaufsrecht ausgeübt. Dieser Gebäudekomplex gehört zum Milieuschutzgebiet Weberwiese. Ebenfalls gestärkt wurde die Abwehrfront durch die einstweilige Verfügung des Landgerichts vom 18. Dezember. Es untersagte zunächst den Vollzug der Verkaufsurkunden an die Deutsche Wohnen.

Das alles ist das Ergebnis eines großen Einsatzes vieler Beteiligter. Dabei wäre der Aufwand wahrscheinlich vermeidbar gewesen. Eine möglichst weitgehende Rekommunalisierung hätte die öffentliche Hand bereits früher und wohl auch günstiger bekommen können.

Der Wohnungsbaugesellschaft WBM seien die Häuser in der Vergangenheit mindestens ein Mal zum Kauf angeboten worden. Das Unternehmen habe aber nicht zugegriffen. Die WBM äußerte sich auf Anfrage nicht dazu. Zum gesamten Thema Karl-Marx-Allee gebe er derzeit keine Stellungnahmen.

Insider: Wohnungen wurden der WBM zum Kauf angeboten

Mehrere Insider bestätigen den Vorgang dagegen. Auch wenn noch viele Fragen unklar seien. Etwa die, ob die Wohnungsbaugesellschaft eigenmächtig entschieden habe oder, was manche eher vermuten, nach Abstimmung mit einer oder mehrerer Senatsverwaltungen. In jedem Fall sei das Agieren nur schwer nachzuvollziehen. Und das aus mehreren Gründen. Neben Neubau können und sollen die kommunalen Gesellschaften auch durch Zukauf ihren Wohnungsbestand aufstocken. Das gilt gerade für die WBM, die mit ihren Nachverdichtungsplänen in Friedrichshain auf Widerstand stößt. Außerdem hätte klar sein müssen: Ein solches Paket mit mehr als 700 Wohnungen ist dann für andere Investoren interessant. Etwa die Deutsche Wohnen.

Wenn an der Allee alles unter Dach und Fach sei, käme das Thema auf die Agenda, wird beteuert. Und dann müsse es "auch Konsequenzen geben".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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