Ein Haus zum Mitnehmen
Hausburg-Grundschule bekommt mobilen Neubau

Marke Eigenbau: Andy Hehmke und Florian Schmidt vor dem wachsenden Schulhaus.  | Foto: Ulrike Kiefert
3Bilder
  • Marke Eigenbau: Andy Hehmke und Florian Schmidt vor dem wachsenden Schulhaus.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Hausburg-Grundschule bekommt bis zum Frühjahr einen temporären Schulneubau. Der Clou: Das Modulhaus ist nicht nur ökologisch, sondern auch mobil.

Wo vorher Wiese war und Fußballtore standen, wächst jetzt ein Dreigeschosser in die Höhe. Die Friedrichshainer Hausburg-Grundschule bekommt einen temporären Neubau aufs Schulgelände gesetzt. Mit Platz für rund 300 Schüler, zwölf neuen Klassenzimmern, einer Mensa nebst Küche, Gruppen- und Verwaltungsräumen.

Gebaut wird aber nicht Stein auf Stein, auch nicht mit Beton oder Stahl, sondern modular. Denn der Neubau setzt sich aus 75 Massivholzmodulen zusammen. Die wurden in den vergangenen vier Wochen am Werksststandort der Kleusberg GmbH zwischen Halle und Leipzig vorgefertigt, per Schwerlaster zur Otto-Ostrowski-Straße transportiert und innerhalb weniger Tage vor Ort zusammengesetzt. Der Clou: Das Haus kann jederzeit zurückgebaut und anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Entworfen haben den Bau „zum Mitnehmen“ Architekten und Ingenieure des Hochbauamtes. Im Ausschreibungsverfahren für den Neubau erhielt dann Kleusberg als Anbieter von individuellen mobilen Mietgebäuden den Zuschlag.

Made in Friedrichshain-Kreuzberg

Mit dem innovativen Bau Made in Friedrichshain-Kreuzberg zeige der Bezirk, was er mit Partnern so draufhabe, sagte Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne). Hier werde nicht nur ökologisch und nachhaltig mit Holz gebaut. „Es ist auch ein Beispiel dafür, wie Schulnot mit kreativen Ideen gelöst wird.“ Denn wie in anderen Bezirken schnellen auch in Friedrichshain-Kreuzberg die Schülerzahlen in den nächsten Jahren weiter in die Höhe und zwar um 2000 auf insgesamt 26 000 an allen öffentlichen Schulen. Eng wird es vor allem an den Grundschulen. „Allein in Friedrichshain brauchen wir in fünf Jahren 1000 neue Grundschulplätze“, erläuterte Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD). Doch der Bezirk hat kaum noch freie Flächen, um neu- oder anzubauen. Und die elf Schulcontainer und drei MEBs sind nicht flexibel einsetzbar. Also musste eine andere Lösung her. „Mit dem neuen Holzmodulbau können wir die Platzkapazitäten an der vierzügigen Hausburg-Grundschule temporär erweitern und gleichzeitig einen Ausweichstandort für den nächsten Bauabschnitt der Schulsanierung anbieten“, so Hehmke weiter. Will heißen, der Neubau bleibt jetzt erstmal acht Jahre an Otto-Ostrowski-Straße stehen. Danach wandert er je nach Bedarf an einen anderen Schul- standort.

Für den Unterricht ist der 2100 Quadratmeter große Modulbau aber nicht nur wegen seines hölzernen Baustoffes gut geeignet. „Anders als in Containerbauten heizen sich hier die Räume im Sommer nicht auf“, erklärte Bernd Westphal, Bauplaner im Schulamt. Das liege an den drei Meter hohen Decken und der natürlichen Durchlüftung. So kann das Gebäude dank der automatisierten Fenster beispielsweise nachts auskühlen. Und im Winter nutzen die Module Fernwärme. Drinnen sind Flure und Nischen teilweise mit festverbauten Sitzgruppen aus Holz ausgestattet – für ruhige Lernplätze. Farbiger Schallschutzvlies setzt Akzente und verbessert die Akustik. Bis zum nächsten Frühjahr soll der Dreigeschosser an der Europaschule bezugsfertig sein. Gesamtkosten: 6,1 Millionen Euro. Inklusive Planung, Gebäudetechnik, gestalteter Freiflächen, Mobiliar und Gründach.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 94× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 537× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 501× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 451× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 477× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.