Schulneubau mit langem Vorlauf
Hertz-Gymnasium zieht frühestens in fünf Jahren um
Fehlende Schulplätze sind auch in Friedrichshain-Kreuzberg ein dringendes Problem. Das Angebot wird aber noch einige Jahre nicht die Nachfrage ausgleichen.
Deutlich wurde das erneut bei einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Schule und Haushalt. Eingeladen dazu war auch Jens Wadle von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge. Die ist mit einer Tochtergesellschaft für 30 Neubauten und zehn Sanierungen im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive verantwortlich.
Nur ein Projekt in Friedrichshain-Kreuzberg steht unter Howoge-Ägide. Aber das ist besonders wichtig. Das neue Gebäude für das Heinrich-Hertz-Gymnasium am Ostbahnhof. Denn mit dem Umzug wäre im bisherigen Hertz-Gebäude an der Rigaer Straße Platz für eine dringend benötigte Grundschule. Schon deshalb habe das Vorhaben Priorität, wie auch Jens Wadle betonte. Aber selbst das bedeutet eine langen Vorlauf.
Das Hauptproblem sind derzeit die noch unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse auf der vorgesehenen Fläche neben dem ehemaligen Galeria Kaufhof. Ein Teil gehört dem Bezirk, ein anderer der Berliner Immobilienverwaltung BIM. Die würde es auch abgeben, allerdings nur im Tausch mit einem anderen Grundstück. Das verlangt die Senatsverwaltung für Finanzen. Ein solches Alternativareal auf die Schnelle zu finden, ist kaum möglich. Er hoffe deshalb auf eine zweite Möglichkeit, sagt Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD). Nämlich die Zusicherung, die Übertragung am Ostbahnhof später zu kompensieren. Zum Beispiel irgendwo in Friedrichshain-West.
Auch darüber muss bald Einigung erzielt werden. Denn die Howoge braucht entsprechende Planungssicherheit. Und selbst dann wird es noch einige Zeit dauern, bis der erste Bagger anrückt. Zunächst müsste ermittelt werden, was auf den jeweiligen Flächen baulich möglich sei, skizzierte der Howoge-Vertreter. Danach erfolge das Erstellen von Planunterlagen, Ausschreibungen oder Wettbewerbe. Realistisch für einen Umzug des Hertz-Gymnasiums wäre deshalb ein Zeitraum ab dem Jahr 2024. Eher wohl später. Was die aktuellen Probleme nicht löst. Denn in den kommenden Jahren wird es im Bezirk weiter steigende Schülerzahlen geben, die nach bisherigen Prognosen, 2024 ihren Höhepunkt erreichen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.