Scheibenschutz mit Spezialfolie für die Polizei
Friedrichshain-Kreuzberg. Mit bloßem Auge ist die Besonderheit der Polizeiautos kaum zu erkennen. Ihre Fenstergläser sind etwas dicker als normal. Dadurch sollen sie mehr Schutz bieten.
An den Scheiben wurde eine spezielle Folie angebracht, die ein Zerspringen nach Steinwürfen verhindern soll. Damit ausgerüstet wurden bisher sieben Einsatzfahrzeuge, bei noch einmal so vielen ist das vorgesehen. Vier davon wurden am 13. Januar auf dem Gelände der Direktion 5 an der Golßener Straße im Beisein von Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt vorgestellt.
Dass das gerade bei der auch für Friedrichshain-Kreuzberg zuständigen Polizeidirektion passierte, war kein Zufall. Denn im Bezirk sollen die besonderen Streifenwagen zunächst eingesetzt werden. Und zwar im Bereich des Friedrichshainer Abschnitts 51 sowie des Abschnitts 53, der für den nördlichen Teil von Kreuzberg zuständig ist. Dort gebe es nicht nur mehrere Kriminalitätsschwerpunkte wie den Görlitzer Park oder das Kottbusser Tor, sondern auch immer wieder Angriffe auf die Fahrzeuge und damit Gefahr für die Insassen, erklärte der Innensenator und nannte dabei als Beispiel die Rigaer Straße. Insgesamt wurden in den vergangenen vier Jahren in Friedrichshain-Kreuzberg 53 solcher Attacken registriert.
Ein besserer Schutz im Auto war deshalb schon länger gefordert worden, etwa von der Polizeigewerkschaft. Folienversuche in der Vergangenheit hätten aber keine befriedigenden Ergebnisse gebracht, sagte Polizeipräsident Kandt. Erst der jetzige Prototyp, offizieller Name DIN 356 Widerstandsklasse B2a, versprach einen wirklichen Fortschritt. Bei Steinen bis zu vier Kilogramm Gewicht sei das Glas nicht gesplittert oder gar durchgeschlagen worden. Das hätten zumindest Tests ergeben. Für die Spezialschicht spricht auch, dass sie bereits an Gebäudefenstern verwendet wird, vor allem in Kitas.
Ob sie auch den Polizeieinsatz zufriedenstellend besteht, soll jetzt ein Jahr lang getestet werden. Jede Umrüstung eines Wagens kostet 2000 Euro. Das Geld sei gut angelegt, meinte Frank Henkel. "Denn eine hohe Sicherheit für die Einsatzkräfte hat absolute Priorität." tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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