Droht Berliner Magazin das Aus?
SAT.1 "Endlich Feierabend" endgültig am Boden
BERLIN - Werktäglich stellt die Friedrichshainer Produktionsfirma Maz&More das SAT.1-Magazin "Endlich Feierabend" her. Das will weiterhin kaum jemand sehen. Zuletzt lief es so miserabel, dass selbst eine Uralt-Serie mehr Zuschauer hatte. Warum das Quotendesaster dennoch so ungewöhnlich ist.
Kennen Sie "Endlich Feierabend"? Nein? Aber das "SAT.1 Frühstücksfernsehen" - klar, schaut fast jeder am Morgen. Beide Sendungen sind von der selben Produktionsfirma. Maz&More produziert in der Stralauer Allee im Bezirk Friedrichshain täglich live die beiden Formate. Kurios: Während das "SAT.1 Frühstücksfernsehen" einen Rekord nach dem anderen aufstellt - zuletzt die beste Quote seit 20 Jahren - sowie ARD, ZDF und RTL morgens weit hinter sich lässt, ist man am Abend das Schlusslicht. Denn "Endlich Feierabend" läuft gar nicht. Das ist ungewöhnlich, da das Magazin nach anfänglich möglichen Fehlern (Berliner Woche berichtete) inzwischen handwerklich besser gemacht ist und von der Qualität anspruchsvoller wurde.
Alte Serie auf Nitro erfolgreicher
Doch es nützt nichts! Die letzte Ausgabe von "Endlich Feierabend" am gestrigen Freitag lief so schlecht, dass dem SAT.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger Angst und Bange werden müsste: Gerade mal 120.000 Zuschauern in der Zielgruppe der 14 bis 49 Jährigen zappten bei "Endlich Feierabend" rein. Das ist ein sehr schlechter Marktanteil von 2,7 Prozent und neuer Tiefstwert in 2019. Zum Vergleich: Selbst der 36 Jahre alte Serien-Schinken "M.A.S.H." lief zur selben Zeit beim Spartensender RTL Nitro erfolgreicher. Hier lag der Marktanteil laut Medienmagazin dwdl.de bei bis zu 5,4 Prozent. Seit Sommer 2018 läuft "Endlich Feierabend" mit der ehemaligen RTL und n-tv-Journalistin Annett Möller und Daniel Boschmann - zwei wirklich erfahrene Moderatoren. Trotzdem spricht fast niemand das Programm an.
So langsam dürften in Friedrichshain die Alarmglocken schrillen. Es wird - bleiben die Quoten auf diesem Niveau - nur eine Frage der Zeit sein, dass ProSiebenSat.1 dem Magazin aus Berlin endgültig den Stecker zieht.
Autor:Marcel Adler aus Friedrichshain |
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