Friedrichshain. In unregelmäßigen Abständen lassen wir Menschen zu Wort kommen, bei denen in der kommenden Woche ein wichtiges Ereignis ansteht. Heute: Astrid Sammet (41).
Mit einem Informationsabend startet am 22. Mai im Café Sibylle meine Schreibwerkstatt. Dazu einladen möchte ich Menschen, deren Leben eng mit der Karl-Marx-Allee verbunden ist. Denn um ihre Geschichten geht es bei dieser Veranstaltung.
Ich bin Sozialpädagogin und studiere derzeit außerdem biographisches und kreatives Schreiben an der Alice-Salomon-Hochschule. Im Rahmen meiner Praxisarbeit bin ich auf die Idee für diese Werkstatt gekommen. Zum einen, weil es über kaum eine Straße in Berlin, mit all ihren Veränderungen und Brüchen, so viel zu berichten gibt, wie über die Karl-Marx-Allee. Zum anderen wegen meiner eigenen Biographie. Ich habe als Kind in der Palisadenstraße, also unweit der Allee, gelebt. Deshalb erinnere ich mich auch noch an das "Budapest" oder das "Warschau", den Fischladen oder den Schwedeneisbecher im Café Sibylle. Und seit neun Jahren wohne ich in der Straße der Pariser Kommune.
Bei der Schreibwerkstatt sollen die Teilnehmer ihre Erinnerungen zu Papier bringen. Im Mittelpunkt stehen die ganz persönlichen Erlebnisse. Wie sah Ihre Wohnung aus? Welche Gerüche oder Geräusche waren für Ihr Haus typisch? Was verbinden Sie mit bestimmten Orten? Natürlich richtet sich die Veranstaltung an alle Generationen. An Menschen, die schon lange dort leben oder gelebt haben ebenso, wie an solche, die vielleicht erst vor einigen Jahren zugezogen sind. So werden unterschiedliche Erfahrungen festgehalten und bewahrt.
Die Auftaktveranstaltung beginnt am 22. Mai um 17 Uhr. Das Café Sibylle befindet sich in der Karl-Marx-Allee 72. Danach wird es im Juni und Juli regelmäßige Treffen geben, die jeweils zwei Stunden dauern. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen gibt es auch unter 0177/421 13 20 oder E-Mail: astrid.sammet@gmail.com.
Thomas Frey / tf
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