Bezirk ist völlig unzureichend auf das Ende von Windows XP vorbereitet

Friedrichshain-Kreuzberg. Der 8. April ist für viele Computerbesitzer ein ganz wichtiges Datum. Ab diesem Tag wird Microsoft das Betriebssystem Windows XP nicht mehr unterstützen. Wer danach damit weiter online geht, ist Hackern ziemlich schutzlos ausgeliefert.

Alle bisherigen XP-Besitzer sollten sich darauf einstellen und ein aktuelles Betriebssystem anschaffen. Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Dort ist das bisher allerdings nur in sehr geringem Umfang passiert. Deshalb besteht die Gefahr, dass nach dem 8. April ein Computerchaos ausbricht. Möglicherweise mit unabsehbaren Folgen.

Nach Angaben von Finanzstadträtin Jana Borkamp (B 90/Grüne) wurden bis zum 26. März gerade einmal 46 von insgesamt 1600 Rechnern in der Verwaltung mit einem aktuellen Betriebssystem ausgestattet. Also etwa drei Prozent. Bis alle damit ausgerüstet sind, werde es bis Ende 2015 dauern.

Als Grund für diesen unhaltbaren Zustand nannte die Stadträtin die völlig unzureichende Vorbereitung von Seiten des Senats. Der habe es vor allem versäumt, die nötigen Finanzmittel rechtzeitig bereitzustellen. Und einen wirklichen Plan, wie die Umstellung vonstatten gehen soll, gebe es noch immer nicht. "Stattdessen bekamen wir am 10. März ein Schreiben von Innenstaatssekretär Andreas Statzkowski (CDU), das uns aufforderte, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen", beklagte sich Jana Borkamp. Außerdem hat die IT-Dienststelle des Landes inzwischen aufgelistet, was nach dem Stichtag tunlichst zu unterlassen sei. Allen voran das Surfen im Netz auf Rechnern mit XP-Software. Nur, wie soll das praktisch gehen? "Entweder die Verwaltung stellt ihre Arbeit ein, was natürlich nicht möglich ist. Oder sie nimmt das Risiko in Kauf, mit der Gefahr eines Super-Gaus", spitzt der Bezirksverordnete Felix Just (Piraten) die Alternativen zwischen Pest und Cholera zu. Was wiederum bedeutet, dass sensible Daten der Verwaltung das Ziel von Hackern werden könnten. Spätestens wenn die ersten Akten im World Wide Web auftauchen, wäre das Horrorszenario perfekt.

Die Gegenstrategie besteht aktuell vor allem aus dem Prinzip Hoffnung und göttlichem Beistand.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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