Bezirk will sich nicht einseitig festlegen

Friedrichshain. Der Einwohnerantrag, eine mögliche Straßenbahntrasse für die Tram 21 durch die Sonntagstraße auf jeden Fall zu verhindern, wird höchstwahrscheinlich keine Mehrheit in der BVV finden.

Im Ausschuss für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz und Immobilien stimmten lediglich die Piraten für diese Forderung, alle anderen Fraktionen lehnten sie ab. Die Begründung: Der Bezirk werde sich hier nicht einseitig festlegen, zumal die endgültige Entscheidung von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der BVG getroffen werde. Klarheit, welche Route dort bevorzugt wird, soll ein Gutachten bringen, das bisher aber noch nicht vorliegt. Einiges deutet aber auf eine Präferenz für die Sonntagstraße hin. Sie ermöglicht eine direkte Verbindung zum Bahnhof Ostkreuz, der dadurch an das Straßenbahnnetz angeschlossen wird. Der Einwohnerantrag fordert dagegen, die Tram 21 weiter über die Boxhagener Straße zu führen und im weiteren Verlauf eine Spitzkehre zum Ostkreuz einzurichten. Die Sonntagstraße wird aus mehreren Gründen für ungeeignet gehalten. Sie sei für einen Straßenbahnverkehr nicht breit genug. Außerdem würde die Tram dort zusätzlichen Lärm verursachen, eine Gefahr für Fußgänger darstellen und die Aufenthaltsqualität verschlechtern.

Argumente, die zahlreiche Bezirksverordnete nicht teilten. Die Sonntagstraße sei ähnlich breit wie etwa die Wühlischstraße, durch die schon seit Jahrzehnten eine Straßenbahn fahre, meinte etwa Manuel Sahib (Grüne). Außerdem seien heutige Tram-Wagen weitaus leiser als ältere Modelle. Und es gehe darum, den Nutzern ein problemloses Umsteigen am Bahnhof Ostkreuz zu ermöglichen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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