Netzwerk NIWo richtet Wohnung für kranke Menschen ein

Warten auf weitere Bewohner. Evelyn Bahlo (lins) und Manuela Hohenadel (rechts), zusammen mit Brigitte Henschke. | Foto: Frey
  • Warten auf weitere Bewohner. Evelyn Bahlo (lins) und Manuela Hohenadel (rechts), zusammen mit Brigitte Henschke.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Noch sind die Bauarbeiten nicht völlig abgeschlossen. Aber vor einigen Wochen zogen die ersten beiden Mieter in das NIWo-Wohnprojekt in der Scharnweberstraße 45 ein.

NIWo steht für Netzwerk Integriertes Wohnen. Der gleichnamige Verein hat in der ersten Etage des Hauses eine Gemeinschaftsetage für kranke Menschen jeden Alters eingerichtet. Als Pflegeeinrichtung möchte Brigitte Henschke das Angebot aber nicht allein verstanden wissen. "Es geht uns auch darum, Personen eine neue Heimat zu geben, die zwar ein schweres Leiden haben, etwa Krebs oder Multiple Sklerose, die aber trotzdem ihr Leben bisher noch einigermaßen selbständig organisieren können und möchten." Und das sowohl allein, als auch zusammen mit anderen.Nach diesen Vorgaben ist auch die etwa 250 Quadratmeter große Wohnung angelegt. Sie besteht zum einen aus zwei Zweizimmer- und drei Einzimmerappartements, alle natürlich behindertengerecht. Das Herzstück ist eine große Küche mit Aufenthaltsraum. Hier, so die Idee, sollen sich die Bewohner regelmäßig treffen, zusammen kochen und sich auch gegenseitig Hilfe leisten. Gleichzeitig hat jeder die Möglichkeit, sich in seine eigenen vier Wände zurückzuziehen. "Eigentlich funktioniert das ähnlich, wie in einer WG", sagt Brigitte Henschke.

Ein Konzept, das Michaela Hohenadel und Evelyn Bahlo sehr schnell überzeugte. Die beiden Frauen wohnen seit Ende August, beziehungsweise Mitte September in der Scharnweberstraße. "Ich habe genau so etwas gesucht", freut sich Michaela Hohenadel (54), die an einer Muskelkrankheit leidet. Das neue Zuhause gebe ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das sie zuletzt vermisst habe. "Denn vor einem Jahr bin ich wenige Meter vor meinem Haus überfallen und beraubt worden." Beide haben sich auch deshalb so gut eingelebt, weil sie sich von Anfang an gut verstanden haben. "Und es gibt inzwischen das Ritual, dass wir jeden Tag mindestens zwischen 18 und 20 Uhr gemeinsam verbringen."

Michaela Hohenadel und Evelyn Bahlo sind jetzt gespannt, welchen Zuwachs sie demnächst in ihrer Wohngemeinschaft bekommen. Hauptsache, die Neuen passen ganz gut, meinen sie. Und gerne seien auch Männer willkommen.

Die Miete in der Scharnweberstraße beträgt zwischen 550 und 880 Euro. Ein Preis, der für manche Leute nicht ohne weiteres aufzubringen ist. Er beinhalte allerdings auch einige Serviceleistungen, etwa Besorgungen oder Transport zu Terminen, erklärt Brigitte Henschke. Und insgesamt sei die Summe knapp kalkuliert. "Der Ausbau der Etage hat uns rund 600 000 Euro gekostet." Wie so häufig dauerten die Arbeiten länger und wurden teurer. Schon deshalb hofft der Verein, dass sein Wohnprojekt jetzt schnell voll wird.

Weitere Informationen zum NIWo-Appartement gibt es unter: www.niwo-berlin.de.
Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 736× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 459× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 910× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.839× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.