Pläne des Bezirks sind für viele Senioren noch unklar

Platz der Vereinten Nationen 1, hier soll das Senioren- und Stadtteilzentrum einziehen. | Foto: Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Ein neues großes Seniorenzentrum entsteht am Platz der Vereinten Nationen. Dafür sollen drei andere Einrichtungen in Friedrichshain aufgegeben werden. Dieses Vorhaben forciert, wie bereits berichtet, derzeit Sozialstadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke).

Wie nicht anders zu erwarten war, findet die Idee nicht den ungeteilten Beifall. Das zeigte sich bei der Seniorenkonferenz am 31. Oktober. Vor allem aus der Begegnungsstätte "Evergreen" in der Heidenfeldstraße gab es Kritik. Sie ist eines der Seniorenzentren, die geschlossen werden sollen. Ein Umzug würde längere Wege bedeuten, die viele Besucher nicht zu Fuß bewältigen könnten. Nehmen sie den Bus, kostet das zusätzlich Geld. Auch am künftigen Konzept sei vieles noch unausgegoren. Neben der Heidenfeldstraße wird es auch in der Schreinerstraße keinen Treffpunkt für die ältere Generation mehr geben. Bereits im Sommer wurde die Begegnungsstätte in der Palisadenstraße aufgegeben.

Am Platz der Vereinten Nationen soll das Senioren- und Stadtteilzentrum im Erdgeschoss des Hauses Nummer 1 eingerichtet werden. Die bisherigen Angebote gebe es auch an dieser Stelle weiter und werden sogar noch ausgebaut, sagt Mildner-Spindler. Auch durch die interkulturelle Zentrum Bayouma-Haus, das sich bisher in der Frankfurter Allee befindet und ebenfalls für einen Einzug vorgesehen ist. Bei der Seniorenkonferenz wurden die Teilnehmer dazu aufgefordert, ihre Wünsche anzumelden.

Für Dr. Wolfgang Kramer, dem Leiter in der Schreinerstraße, kommt es deshalb vor allem darauf an, wie die Zusammenarbeit im neuen Haus funktioniert und welche Möglichkeiten dort die bisher selbständigen Einrichtungen haben. "Bei uns gibt es zum Beispiel eine Sportgruppe, die sich regelmäßig in der Turnhalle der Liebig-Grundschule trifft. Wir hätten gerne, dass sie am Platz der Vereinten Nationen einen Raum für ihre Sportstunden bekommt." Grundsätzlich, so schätzt Kramer, wären wahrscheinlich rund zwei Drittel seiner Besucher bereit, den Umzug mitzumachen. Allerdings müssten noch einige Fragen geklärt werden. Etwa die der Mobilität. "Vielleicht lässt sich ein Fahrdienst einrichten."

Auch in der Heidenfeldstraße wird betont, dass man sich nicht grundsätzlich gegen jede neue Idee stellt. "Es ist aber wichtig, dass die Senioren weiter ihr gewohntes Programm vorfinden", sagt Norman Preckel, vom dortigen Träger, dem Roten Kreuz. "Ob das wirklich funktioniert, weiß man aber wahrscheinlich erst, wenn das Haus eröffnet ist."

Wann das passiert, ist die weitere spannende Frage. Zwar nannte Mildner-Spindler zuletzt als Eröffnungstermin den 1. April 2014. Aber zunächst muss die Finanzierung stehen. Wie berichtet kosten der Umbau und die Einrichtung rund 200 000 Euro. Der Stadtrat will erreichen, dass die WBM als Vermieter für die Sanierung aufkommt und die Kosten auf die Miete aufschlägt. Das Geld für die Ausstattung soll von der Lotto-Stiftung kommen.

Nicht nur weil dieses Paket bisher noch nicht geschnürt ist, sehen auch die Grünen in der BVV das Vorhaben kritisch und mit einigen Risiken behaftet. Zumal im Haushalt dafür keine Mittel vorgesehen sind.

Thomas Frey / tf
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Thomas Frey aus Friedrichshain

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