Von Mandarinente und Eichelkaffee
Erlebnispfad Stadtnatur im Volkspark Friedrichshain eröffnet

Die imposante Stieleiche ist rund 800 Jahre alt.  | Foto: Stiftung Naturschutz / Janet Huber
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  • Die imposante Stieleiche ist rund 800 Jahre alt.
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Mit seinen Teichen, Bunkerbergen, Revolutionsdenkmälern und dem Märchenbrunnen gehört der Volkspark Friedrichshain zu den spannendsten Parks in der Stadt. Hier stehen uralte Eichen, fliegen Greifvögel und Fledermäuse. Zu entdecken ist das alles auf dem neuen Erlebnispfad.

Im Volkspark Friedrichshain können Besucher jetzt auf Entdeckungstour gehen. Möglich macht das der neue Erlebnispfad Stadtnatur. Der ist rund zwei Kilometer lang und stellt an zwölf Stationen die Naturhighlights vor. Entwickelt haben den Pfad das Stadtnatur-Ranger-Team der Stiftung Naturschutz Berlin und die Untere Naturschutzbehörde des Bezirks. Auf einem Faltplan sind alle Stationen eingezeichnet. Zu bekommen ist er gratis in den umliegenden Cafés des Volksparks, bei der Stiftung Naturschutz oder im Bezirksamt.

Die imposante Stieleiche ist rund 800 Jahre alt.  | Foto: Stiftung Naturschutz / Janet Huber
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Eine der Stationen auf dem gut 90-minütigen Spaziergang ist die rund 800 Jahre alte und 35 Meter hohe Stieleiche. Weil sie so schön und selten ist, steht sie als Naturdenkmal unter Schutz. Der Faltplan verrät aber noch mehr. Aus ihren Früchten kann man Kaffee kochen. Hier der Tipp der Stadtnatur-Ranger: Eicheln knacken, die dünne braune Haut entfernen und in warmes Wasser einlegen. 24 Stunden einweichen, klarspülen und trocknen. Dann klein hacken und ohne Fett unter ständigem Rühren goldbraun rösten. Nun zu Pulver zermahlen. Zwei Teelöffel auf eine Tasse heißes Wasser – und fertig ist der Eichelkaffee.

Mit etwas Glück lassen sich im Volkspark auch Habichte, Turmfalken, Mäusebussarde, Zwergfledermäuse und Mückenfledermäuse bei der Jagd beobachten. Auf ihrem Speiseplan stehen Mäuse, Eidechsen, Blindschleichen, Frösche und Vögel. Eine weitere Station ist der Große Teich mit seinen bunten Wasservögeln. Hier schwimmen nicht nur Blässralle und Stockente herum, sondern auch die orangefarbene Mandarinente. Sie stammt ursprünglich aus Asien, ist jedoch seit mehr als 100 Jahren in Berlin heimisch. Ihren Nachwuchs zieht sie in Baumhöhlen groß. Weil die Wasservögel in der Natur alles finden, was sie brauchen, sollte man sie nicht füttern. Brot und anderes Futter kann für die Tiere sogar gefährlich werden, und es verschmutzt die Teiche. Im Volkspark Friedrichshain leben aber nicht nur Greif- und Wasservögel, sondern auch Eichhörnchen, Hase und Igel, Weinbergschnecken, Fische, Ameisen und Käfer, Libellen und Bienen auf der Wildblumenwiese. Die entstand im vergangenen Frühjahr auf der ehemaligen Grillwiese auf dem kleinen Bunkerberg.

Führung mit Stadtnatur-Rangern

Den Erlebnispfad kann man auch gemeinsam mit den Stadtnatur-Rangerinnen Janet Huber und Kristina Roth ablaufen. Die beiden bieten regelmäßig Führungen an, geben Tipps und Hinweise, damit jeder im Park auf eigene Faust Neues entdecken kann. „Der Erlebnispfad ist ein tolles Projekt für Groß und Klein, um mehr über die Flora und Fauna in unseren Grünanlagen zu lernen“, sagt Bürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne), die den Pfad eröffnet hat. Die Besucher sollen mit ihm die Natur besser wertschätzen und schützen, so die Hoffnung der Initiatoren. Darum ist auch bereits der nächste Stadtnatur-Erlebnispfad geplant. Er soll noch in diesem Jahr im Görlitzer Park eröffnen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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