LK Argus legt Masterplan zur Verkehrsentwicklung rund ums Anschutz Areal vor

Die Mühlenstraße wird auch künftige Besuchermassen auf dem Anschutz-Gelände verkraften. Das meinen zumindest Verkehrsexperten. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Die Mühlenstraße wird auch künftige Besuchermassen auf dem Anschutz-Gelände verkraften. Das meinen zumindest Verkehrsexperten.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Auf dem Anschutz Areal werden sich in einigen Jahren täglich bis zu 45.000 Menschen aufhalten. Sie werden dort wohnen, arbeiten oder ausgehen.

Welche Auswirkungen das auf die Verkehrssituation an der Mühlenstraße hat, wurde jetzt in einem Masterplan des Verkehrsplanungs- und Konzeptbüro LK Argus untersucht. Deren Ergebnis: Auch zusätzliche Autos könnten dort verkraftet werden.

Eine bereits im Jahr 2001 veröffentlichte Studie habe für die Mühlenstraße mittelfristig ein Aufkommen von mehr als 20.000 Fahrzeugen prognostiziert, erklärte LK Argus-Mitarbeiter Matthias Heinz bei der Vorstellung im Ausschuss für Umwelt und Verkehr. Tatsächlich seien es aktuell aber nur knapp 18.000 und damit rund elf Prozent weniger als erwartet. Das passe ins Gesamtbild, denn in Berlin sei der motorisierte Individualverkehr schon seit Jahren eher rückläufig.

Dazu komme, dass sich der Andrang auf dem Anschutz-Areal über den gesamten Tag verteile. Wer dort schon heute oder künftig arbeite, habe das Gelände verlassen, bevor die Besucher am Abend kommen. Es gebe deshalb noch „Luft nach oben“, meinte Heinz.

Ganz so entspannt wie von Heinz wurde die Situation nicht von allen Ausschussmitgliedern bewertet. Schon jetzt würden Veranstaltungen in der Mercedes-Benz Arena häufig zu einem Verkehrschaos führen, meinte der Bürgerdeputierte Carsten Joost (Piraten). Das könne sich mit den neuen Wohnungen, weiteren Arbeitsplätzen und zusätzlichen Freizeitangeboten doch eigentlich nur verschärfen. Zum Beispiel durch den Mercedes-Platz genannten Entertainment District zwischen der Arena und der Mühlenstraße, dessen Baubeginn am 6. Juni mit dem ersten Spatenstich gefeiert wird. Bis 2018 entsteht ein neues Ausgehviertel mit Kinos, Restaurants, Bowlingbahnen, Hotel sowie einer weiteren Eventhalle mit 4000 Plätzen.

Wer zu Events kommt, fährt Bahn

80 Prozent der Besucher würden bereits jetzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Konzerten, Eishockey- oder Basketballspielen anreisen, konterte Anschutz-Manager Michael Kötter. Das sei auch so gewollt, „denn wir haben das Angebot an Parkplätzen bewusst knapp gehalten“. Das durchschnittliche Autoaufkommen bei einer Veranstaltung beträgt nach seinen Angaben rund 800. Wäre die Mühlenstraße wirklich ständig zugestaut, „wären wir die Leidtragenden“, meinte Kötter. Dann würden vielleicht manche Leute nicht mehr kommen.

Nicht untersucht wurde allerdings, wie sich der Verkehr außer auf der Mühlenstraße auf die weitere Umgebung auswirkt. Auch die Auswirkungen des Shopping-Centers, das an der Warschauer Brücke gebaut wird, lassen sich laut Matthias Heinz derzeit schwer prognostizieren. Und der Fahrradverkehr war ebenfalls kein Bestandteil des Masterplans.

Wer mit dem Zweirad komme, finde aber bereits jetzt 400 Stellplätze an der Arena, sagt Michael Kötter. 600 weitere soll es am Mercedes-Platz geben. tf

Die Mühlenstraße wird auch künftige Besuchermassen auf dem Anschutz-Gelände verkraften. Das meinen zumindest Verkehrsexperten. | Foto: Thomas Frey
Vor der Mercedes-Benz Arena haben bereits erste Arbeiten für den Entertainment District begonnen. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.225× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.339× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.295× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.247× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.