Warten auf die Erleuchtung: Endet jetzt endlich die unendliche Laternen-Geschichte?
Friedrichshain. War das der Durchbruch? Die finale Einigung? Die Rede ist nicht von den Verhandlungen über eine mögliche Jamaika-Bundesregierung oder weltpolitischen Krisensitzungen. Vielmehr ging es bei dem Gespräch am 2. November um das Ausbessern einer kaputten Straßenleuchte, die jetzt endlich stattfinden soll.
Die befindet sich an der Frankfurter Allee, unweit der Kreuzung Proskauer Straße. Die Laterne wurde im Juli 2016 durch einen schweren Unfall mit anschließendem Feuer beschädigt. Ihre Reparatur entwickelte sich zum Politikum mit zumindest bisher ungewissem Ausgang.
Jetzt soll es aber eine Lösung, oder hier vielleicht besser, eine Erleuchtung gegeben haben. In der Woche ab dem 13. November werde das Instandsetzen angegangen, sagte Helmut Schulz-Herrmann, Leiter des Tiefbauamtes Friedrichshain-Kreuzberg nach der Unterredung. Parallel dazu gebe es Arbeiten am Radweg, der dort vorbei führt. Beide Vorhaben zu synchronisieren war ebenso ein Grund für die bisherige Lampenodyssee, wie zunächst das Auftreiben eines historischen Ersatzkandelabers. Dazu kamen lange die Schwierigkeiten beim Zusammenführen verschiedener Ämter, die in die Planung involviert sind.
Nach den bisherigen Erfahrungen bleibt deshalb abzuwarten, ob der Termin wirklich eingehalten wird. Denn eigentlich sollte die Leuchte bereits Mitte September wieder brennen. So hatte es Olaf Weidner, der Sprecher von Stromnetz Berlin, dem Betreiber der Lichtanlagen im öffentlichen Straßenland, damals angekündigt (wir berichteten). Aber wie schnell zu sehen war, war davon nichts zu sehen. Er sei "ziemlich sprachlos" gewesen, konstatierte Olaf Weidner, als er nach der Rückkehr aus einem zwischenzeitlichen Urlaub feststellen musste, "dass wir noch keinen Schritt weiter sind. "Knackpunkt war zuletzt vor allem der Radweg, beziehungsweise die Ersatzroute während der Bauarbeiten, beziehungsweise wer dafür verantwortlich ist.
Die Zweiradstrecke soll im Bereich der Laterne verbreitert und asphaltiert werden. Dabei gleichzeitig die Leuchte auszubessern liegt auf der Hand. Beides zusammenzuführen, ließ sich anscheinend aber nicht so ohne weiteres bewerkstelligen. Nicht zuletzt ging es um das Ausweisen einer zeitweisen Ausweichstrecke für die Radler. Das liege in seinem Aufgabenbereich, machte das Tiefbauamt klar und stoppte zunächst einen entsprechenden Vorstoß von Stromnetz Berlin. Und dann gibt es auch noch die Verkehrslenkung Berlin, zuständig für alles, was auf den Fahrbahnen der Frankfurter Allee passiert.
Dabei ist die Dauer der Arbeiten einigermaßen überschaubar. Stromnetz Berlin veranschlagt für die Laternenrenovierung wenige Tage, das Tiefbauamt für den Radweg etwa drei Wochen. Weitaus länger war allerdings der Vorlauf von 16 Monaten. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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