Wiesenburg wird Kulturort
Senat, Bezirk, Degewo, Verein und QM starten Kooperation

Das Wohnhaus der Wiesenburg ist noch bewohnt. | Foto: Foto: Dirk Jericho
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Das Areal des ehemaligen Obdachlosenasyls Wiesenburg in der Wiesenstraße 55 soll als „überregionaler Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs“ entwickelt werden.

Die Backsteinruinen auf dem Gelände an der Panke werden behutsam saniert. Am 17. Juni wollen Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), Degewo-Chefin Sandra Wehrmann, Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD), Enno Kuck, Chef des Vereins „Die Wiesenburg“ und Susanne Walz vom Quartiersmanagement (QM) Reinickendorfer Straße/Pankstraße eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. Die „Revitalisierung des Wiesenburg-Areals“ wird bis Ende 2023 aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Degewo als Besitzer des 1,2 Hektar großen Areals ist Projektträger. Sie hat bereits auf dem Gelände der einstigen Schlafsäle an der Kolberger Straße fünf Wohnhäuser mit 102 Mietwohnungen gebaut. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung wird auch der Start für ein gemeinsames Nutzungskonzept besiegelt. Die Wiesenburg-Ruinen sind seit Jahrzehnten auch Arbeitsplatz für Kreative. Bildhauer, Metallbaukünstler, Maler und Tänzer haben im früheren Frauenasyl ihre Ateliers eingerichtet.

Die Wiesenburger hatten sich nach der offiziellen Übernahme der denkmalgeschützten Ruinen durch die Degewo 2015 im Verein „Die Wiesenburg“ organisiert. Sie befürchteten Verdrängung und eine Schickimicki-Sanierung der historischen Wiesenburg. Die Bezirksverordnetenversammlung hatte bereits 2015 beschlossen, dass das „Gelände für das Gemeinwohl gesichert wird“ und die Bewohner und Ateliermieter an allen Planungen beteiligt werden und langfristige Mietverträge bekommen. Eine Forderung war zum Beispiel, dass die ehemalige Sammelhalle „zu einem Veranstaltungssaal und offenem Begegnungsort für den Kiez“ ausgebaut wird.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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