Sporthallen wieder für Sportler: Hallen werden nach Auszug der Flüchtlinge saniert

Die Turnhalle an der Osloer Straße wurde erst im März freigezogen. Der Zustand ist schlecht. | Foto: wedding-hilft.de
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Gesundbrunnen. Die 63 Turnhallen, die in den vergangenen zwei Jahren als Notunterkünfte für Flüchtlinge genutzt wurden, sollen zügig saniert werden. Sportsenator Andreas Geisel (SPD) überweist den betroffenen Sportvereinen zudem eine knappe Million Euro als „Anerkennungsprämie“. Im Citybezirk müssen fünf Sporthallen saniert werden.

Vereinsaustritte, die Absage ganzer Ligen, Sport auf Sparflamme: Das Flüchtlingschaos hat die Sportvereine stark getroffen und einige sogar an den Rand der Insolvenz gebracht, wie Sportsenator Andreas Geisel sagte. Er entschuldigte sich auf einer Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Landessportbundes, Klaus Böger, „für die Unannehmlichkeiten der letzten Jahre“ und die „erheblichen Einschränkungen“, weil sich die Nutzung der Sporthallen als Flüchtlingsunterkunft länger hingezogen hat als geplant.

Keine Entschädigung im juristischen Sinn, sondern eine „Anerkennungsprämie“ sind die 1000 Euro pro Verein, die Geisel jetzt raushaut. 160 betroffene Vereine bekommen die Pauschale. Für Vereine, die Mitglieder verloren haben, stehen aus einem Härtefallfonds noch einmal mindestens eine halbe Million Euro bereit. Auch 18 Sportverbände, die von der Beschlagnahmung der Turnhallen betroffen waren, sollen insgesamt 150 000 Euro bekommen. Das Geld, das Geisel ausreicht, stammt aus dem Sonderfonds, den der Vorgängersenat für Sportvereine bereitgestellt hatte. Daraus konnten zum Beispiel Gelder beantragt werden, um andere Räumlichkeiten für den Vereinssport anzumieten. Doch das Verfahren war zu kompliziert; zudem gab es kaum Räume, die die Vereine als Ersatz für ihre Trainings mieten konnten. Von den bereitgestellten eine Million Euro wurden nur 45 000 Euro abgerufen. Den Rest will Geisel jetzt „schnell und unbürokratisch“ den Vereinen geben.

Zügig und ohne lange Diskussionen, wer denn nun für welchen Schaden in den freigezogenen Sporthallen verantwortlich ist, will der Sportsenator auch die Sanierung der Hallen vorantreiben. Bis spätestens zum Jahresende soll die letzte Turnhalle „wieder ans Netz gehen“, so Geisel.

Die letzte als Flüchtlingsunterkunft genutzte Sporthalle wurde Ende März geräumt. Sechs der 63 Flüchtlingshallen (insgesamt gibt es in Berlin 1050 Sporthallen) sind bereits wieder in Benutzung, bei 40 die Begutachtung der Schäden bereits abgeschlossen. Und die Schäden sind enorm. Schließlich waren ab September 2015 mehr als 10 000 Plätze für Geflüchtete geschaffen worden. Fußböden und Sanitäreinrichtungen haben der Dauerbelegung nicht standgehalten. Durch die vielen Menschen habe eine Grundfeuchtigkeit zum Beispiel die Böden geschädigt, sagte Geisel. Diskussionen darüber, „welche Kachel auch vorher schon abgefallen war, ersticken wir mit Geld“, sagte Geisel.

Zu den vom Finanzsenator zugesagten 15 Millionen Euro für die Hallensanierung kommen sechs weitere Millionen, so der Sportsenator. „Um Freude bei den Sportlern auszulösen“ sollen bis zu 100 000 Euro pro Halle auf die errechnete Reparatursumme draufgeschlagen werden. Ziel ist, dass die Sporthallen besser aussehen als vor der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft.

Im Citybezirk sind fünf Sporthallen betroffen. Die Sporthalle in Alt-Moabit (Freizug am 21. Dezember) hat mit 550 000 Euro den höchsten Sanierungsbedarf. Die Turnhalle in der Siemensstraße 20 (Freizug am 23. Dezember) muss für mindestens 275 000 Euro gemacht werden, die in der Turmstraße 83 (Freizug am 11. Dezember) für 200 000 Euro und die in der Wiesenstraße 56-58 (Freizug am 22. Dezember) für 280 000 Euro. Die OSZ-Sporthalle in der Osloer Straße wurde als eine der letzten am 23. März freigezogen. In den kommenden Tagen sollen dort Gutachter den Sanierungsbedarf ermitteln. DJ

Die Turnhalle an der Osloer Straße wurde erst im März freigezogen. Der Zustand ist schlecht. | Foto: wedding-hilft.de
Hilfe für Sportvereine: Sportsenator Andreas Geisel (Mitte) sagt dem Präsidenten des Landessportbundes, Klaus Böger (rechts), finanzielle Unterstützung zu. | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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