Treffpunkt statt Tristesse
Verein Caiju belebt Ex-Diesterweg-Gymnasium

Das markante Diesterweg-Gymnasium im knalligen Orange entstand von 1974 bis 1976 als Oberstufenschulzentrum Wedding. | Foto: Kiefert
  • Das markante Diesterweg-Gymnasium im knalligen Orange entstand von 1974 bis 1976 als Oberstufenschulzentrum Wedding.
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Seit elf Jahren steht das Diesterweg-Gymnasium leer. Nun zieht der Verein Caiju auf das Areal. Mitte März war die Schlüsselübergabe. Bis Ende 2023 kann der geplante Treffpunkt für Jugendliche bleiben.

Auf das verwaiste Gelände des Diesterweg-Gymnasiums an der Putbusser Straße kehrt Betriebsamkeit zurück. Der soziale Verein Caiju zieht auf den Sportplatz und will dort einen Treffpunkt für Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahren eröffnen. Laut Vereinsgeschäftsführer Per Taasdahl, der das Pop-up-Projekt „JuPoint“ kürzlich im Schulausschuss vorstellte, bauen sich die Jugendlichen aus dem Brunnenviertel aus einem alten Bauwagen selbst einen neuen Treffpunkt.„Hier können sie ihre Ideen umsetzen und gemeinsame Aktivitäten planen.“ Weil es zunächst keinen Strom, kein Wasser oder Toiletten vor Ort gibt, will der Verein "ökologische Lösungen" dafür finden.

Was passiert nach der Zwischenlösung?

Für das Bezirksamt Mitte ist das Vereinsprojekt allerdings nur eine Zwischenlösung. Der Mitte März unterschriebene Nutzungsvertrag mit Caiju endet bereits im Dezember 2023 – solange darf der Treffpunkt für Jugendliche bleiben. Finanziert wird das Projekt über ein Förderprogramm des Quartiersmanagements Brunnenstraße. Was nach dem Ende des Nutzungsvertrages aus dem ehemaligen Diesterweg-Gymnasium samt seiner Turnhalle wird, steht allerdings in den Sternen.

Alle Pläne zerschlugen sich

2011 war die Schule wegen sinkender Schülerzahlen geschlossen worden. Die Gymnasiasten zogen in ein Gebäude an der Böttgerstraße um. Seitdem steht die Schule leer. Dabei gab es in den vergangenen Jahre diverse Versuche, das Gebäude wiederzubeleben. Die Initiative „PS Wedding“ und die Degewo planten ein Wohnungsbauprojekt mit Flächen für Kultur und Vereine, das sich aber wieder zerschlug, weil der Bezirk eine neue Schule bauen wollte. Auch die Senatspläne für eine Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft wurden wieder ad acta gelegt, ebenso die Abrisspläne des Bezirksamtes, denn das Landesdenkmalamt stellte den orangefarbenen, futuristischen Bau Anfang November 2019 kurzerhand unter Denkmalschutz. Und so zahlte das Bezirksamt jahrelang Unterhalt für das leere Schulhaus an die Immobilienverwalter des Bundes. Mit der Wahl des neuen Bezirksamtes im vergangenen Jahr kam dann wieder Schwung in das festgefahrene Projekt. Caiju erhielt Mitte März die Schlüssel für das frühere Schulgelände. Damit hat der Stillstand wenigstens vorübergehend ein Ende.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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