BVV will Obdachlosenhaus
Sozialausschuss fordert Pilotprojekt „Haus der Hilfe“

Obdachlose haben im vergangenen Jahr schon vor dem ehemaligen Seniorenheim an der Schulstraße campiert.   | Foto: Dirk Jericho
  • Obdachlose haben im vergangenen Jahr schon vor dem ehemaligen Seniorenheim an der Schulstraße campiert.
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Der BVV-Sozialausschuss hat mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken den Grünen-Antrag „Ein Haus der Hilfe für Mitte“ beschlossen.

Das Bezirksamt soll jetzt ein Konzept für ein berlinweites Modellprojekt erarbeiten, um „diverse Hilfs- und Beschäftigungsangebote für Wohnungs- und Obdachlose unter einem Dach zu bündeln“, heißt es in dem Beschluss. In dem Obdachlosenhaus soll es Schlafplätze geben und im besten Fall auch eine ärztliche Betreuung, wie Initiator Taylan Kurt von den Grünen sagt. Er denkt auch an einen Drogenkonsumraum, in dem sich Abhängige unter Aufsicht harte Drogen wie Heroin spritzen können. Wie berichtet, sucht Gesundheitsstadtrat Ephraim Gothe (SPD) derzeit dringend einen weiteren Druckraum in Wedding oder Gesundbrunnen. Es wäre der zweite im Bezirk.

Der Senat stellt im Doppelhaushalt 2020/2021 je 250 000 Euro für zwei Standorte „unter dem Vorbehalt eines einzureichenden Konzepts bei der Senatsverwaltung für Soziales“ bereit, heißt es in dem Antrag. Kurt will, dass das erste „Haus der Hilfe“ im Citybezirk eröffnet wird. „Wir sind bei der Wohnungslosenhilfe Vorzeigebezirk mit den meisten Hilfsangeboten“, sagt der Grünen-Verordnete. Da sei es nur logisch, dass hier das Pilotprojekt startet. Andere Bezirke hätten sich noch nicht beworben.

Zwei Standorte in der Diskussion

Als mögliche Standorte für ein Obdachlosenhaus nennt Kurt die ehemalige Schule an der Gotenburger Straße oder das frühere Seniorenheim in der Schulstraße 97. An der Gotenburger Straße betreibt der AWO Kreisverband Mitte eine Unterkunft für obdachlose Familien mit einer Kapazität für 150 Personen. Im „Refugium Gotenburger Straße“ bieten zwölf Mitarbeiter zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote wie Wohnungsberatung, Familienhilfe oder Beratung zur Krankenversicherung an. Der Standort wäre für ein „Haus der Hilfe“ auch deshalb geeignet, weil die Häuser auf dem Gelände des Ende 2018 geschlossenen Seniorenheims an der Schulstraße stark sanierungsbedürftig sind und für einen Schulneubau abgerissen werden sollen. Für eine Zwischennutzung müsste das Bezirksamt einiges in die maroden Dreigeschosser investieren. Wie berichtet, will die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Howoge dort ein Gymnasium mit 696 Schulplätzen bauen. Das hat die Berliner Taskforce Schulbau im Dezember beschlossen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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