"Hände weg von Wedding" macht Stimmung gegen Quartiersmanagement
"Linke Locations", so heißt es auf der Website des 2012 gegründeten Bündnisses "Hände weg vom Wedding", laden bereits am 19. April unter dem Motto "Weddinger Nächte sind lang" zu verschiedenen Protestveranstaltungen. Konzerte, Filme und Vorträge gibt es in der Groninger Straße 50, in der Schererstraße 8 und in der Hochstädter Straße 10a. Die Linksaktivisten kämpfen gegen die sogenannte Gentrifizierung in Wedding, gegen "rassistische Polizeikontrollen, Schikanen auf dem Amt, Mieterhöhungen und Schließungen sozialer Einrichtungen", wie es in diversen Weblogs heißt.
Bereits im letzten Jahr protestierten ertmals in Wedding Tausende bei der "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" am Max-Josef-Metzger-Platz gegen steigende Mieten und soziale Verdrängung. Die Scheiben des Büros für das Quartiersmanagement Brunnenviertel in der Swinemünder Straße 64 wurden damals erfolgreich "entglast", wie Linksextremisten das Einschmeißen der Fenster auf einschlägigen Internetseiten feiern. Denn für die linken Aktivisten ist das 1999 vom Berliner Senat in den Problemkiezen eingerichtete Quartiersmanagement der Grund allen Übels. Es sei der "Motor der Ausgrenzung" und "der Anfang vom Ende", schreibt ein unbekannter Autor auf der linken Internetseite Indymedia in einem Aufsatz zur "Rolle und Funktion der Quartiersmanagements". Die Aufwertung der Kieze für Besserverdienende und die Verdrängung der Armen sei Teil der Strategie.
Susanne Walz, Chefin der Firma L.I.S.T., die das Quartiersmanagement im Brunnenviertel macht, will eigentlich zu den Gewaltaufrufen im Internet nicht viel sagen. "Wir machen gute Arbeit in den Quartieren", sagte sie nur. Walz will das Thema nicht "hochpushen und keine Panik schüren". Besondere Sicherheitsmaßnahmen werde es nicht geben. "Wir lassen die Rollläden runter, wie jeden Abend auch", so die L.I.S.T.-Chefin zur Walpurgisnacht. Das habe ihr die Polizei auch geraten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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