10 000 Impfdosen bereitgestellt
Senat nimmt jetzt Problemkieze ins Visier
Der Senat will Menschen in sozialen Brennpunkten impfen. 10.000 Impfdosen sollen an Stadtteilzentren und andere Treffs in Problemkiezen geliefert werden.
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will dadurch in sozialen Brennpunkten Schwerpunkte setzen, wie er sagt. 10.000 Dosen von Johnson & Johnson sollen verimpft werden. Das Vakzin muss nur einmal gespritzt werden. Der Senat hofft, so auch die Menschen zu erreichen, die sich kaum um die Impfung kümmern.
Reinickendorfs Amtsarzt Patrick Larscheid hält den Plan für wenig sinnvoll. Die Aktion gehe am eigentlichen Problem dieser Viertel vorbei, sagte Larscheid im rbb-Inforadio. „Wir haben ein Problem mit denjenigen, die in diesen sogenannten sozialen Brennpunkten leben.“ In den Vierteln gebe es Menschen, die die Corona-Maßnahmen und Einschränkungen ablehnten und sich gar nicht impfen lassen wollten. Der Einsatz eines Impfmobils reiche nicht. Das Kernproblem sei damit noch nicht berührt, so Larscheid.
Die Senatsgesundheitsverwaltung hat auch eine Impfkampagne in Flüchtlingsheimen begonnen. Mobile Ärzteteams fahren in die 80 Unterkünfte und bieten allen Volljährigen eine Spritze des Herstellers Johnson & Johnson an. Für die Impfkampagne wurden Erklärvideos in 15 Sprachen produziert. Die Videos wurden gemeinsam mit Amtsarzt Patrick Larscheid entwickelt. „Geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften gehören aufgrund ihrer Lebenssituation zu den besonders gefährdeten Gruppen und haben deshalb laut der Bewertung der Ständigen Impfkommission eine hohe Priorität. Ich hoffe, dass sich viele Menschen für eine Impfung entscheiden“, sagt Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke).
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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