Mieter haben Angst vor Modernisierung
Stadtrat Jochen Biedermann stellt neue Beratungsstelle in Aussicht

In der Gropiusstadt läuft eine Modernisierungswelle. Die Gesellschaften Deutsche Wohnen und Gropiuswohnen wollen Fassaden dämmen, Fenster austauschen und neue Bäder einbauen. Mieterhöhungen drohen. Kürzlich luden die Bündnisgrünen betroffene Bewohner zur Infoveranstaltung ins Gemeinschaftshaus ein.

Weil weitere Eigentümer Ähnliches vorhaben, werden voraussichtlich mehr als 1000 Wohnungen betroffen sein. Die Krux: Elf Prozent der Kosten können dauerhaft auf die Miete umgelegt werden. Das „Mietermagazin“ hat im vergangenen Jahr bei einer Studie ermittelt, dass nach energetischen Modernisierungen – und darum handelt es sich in der Regel - die Quadratmetermiete (kalt) im Schnitt um 1,60 Euro steigt, es kann aber auch wesentlich mehr sein. Die Energiekosten sinken dagegen kaum.

Das kann sich in der Gropiusstadt längst nicht jeder leisten. Die große Koalition plane zwar, die Umlage auf acht Prozent zu senken und Mieterhöhungen bei drei Euro pro Quadratmeter zu deckeln, informierte die Grünen-Abgeordnete Lisa Paus. „Aber das geht nicht weit genug, um Mieter tatsächlich zu schützen.“

Jutta Hartmann vom Berliner Mieterverein gab praktische Tipps: Bei Modernisierungsankündigungen müssten Betroffene zügig handeln und ihre Einwände geltend machen. „Ist die gesetzliche Frist erst einmal verstrichen, haben sie kaum noch eine Chance“, sagte sie. Häufig sei auch eine rechtliche Beratung notwendig. „Hilfreich für spätere Auseinandersetzungen ist auch eine sorgfältige Dokumentation des Zustands der Wohnung vor der Modernisierung.“

Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) betonte, dass sich Mieterinnen und Mieter in der Hausgemeinschaft gegenseitig informieren und zusammenschließen. Gemeinsam haben sie mehr Gewicht gegenüber dem Wohnungsunternehmen.“ Außerdem könnten so vorschnelle und unüberlegte Reaktionen einzelner Menschen verhindert werden. Er kündigte an, noch in diesem Jahr eine Mieter-Beratungsstelle in der Gropiusstadt einzurichten.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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