Neue Ausstellung über die Heimat Gropiusstadt
Die 50-jährige Geschichte ist eine wechselvolle: Nach seiner Grundsteinlegung am 7. November 1962 durch Willy Brandt (SPD) und Walter Gropius entstand zwischen Britz, Buckow und Rudow eine 260 Hektar große Siedlung. Eine ganze Reihe bekannter Architekten war an der Planung der Gropiusstadt beteiligt. Zunächst galt sie als Synonym für fortschrittlichen Städtebau. Das änderte sich aber schon in den 70er Jahren, vor allem in der Wahrnehmung von Außen. Mittelständische Familien zogen bald weg, der öffentliche Raum verwahrloste und die Geschichte der Fixerin Christiane F. ruinierte den Ruf des Ortsteils vollends. Aber das ist heute eben auch nur noch ein Stück Geschichte dieser "außerordentlichen Siedlung, mit der sich viele Bewohner heute noch sehr identifizieren", wie degewo-Vorstandsmitglied Frank Bielka weiß. Dem Wohnungsunternehmen gehören in der südlichen Gropiusstadt 4500 Wohnungen, die derzeit energetisch saniert werden. Zum 50. Geburtstag hat das Unternehmen, das neben der Gehag die Gropiusstadt erbauen ließ, ihrem Jubilar eine Ausstellung gewidmet. Die ist bis 25. November im Kreuzberger Forum Factory in der Besselstraße 13-14 zu sehen. Ganz bewusst hat die degewo für die Ausstellung einen Ort außerhalb der Siedlung gewählt. "Wir wollen damit demonstrieren, dass die Gropiusstadt Bestandteil der Entwicklung Berlins ist", betont Bielka.
Auf großformatigen Schautafeln wird nicht nur die Vergangenheit und die Gegenwart, sondern auch die Zukunft dieses Quartiers aufgezeigt. Denn aktuell geht es bei den Modernisierungsmaßnahmen auch darum, "die Großsiedlung weiter zu entwickeln, ohne ihre Geschichte zu ignorieren", so Bielka.
Erstmalig werden in der Ausstellung die Entwürfe von drei Architekten zur Weiterentwicklung der südlichen Gropiusstadt präsentiert. Wer neugierig geworden ist, kann sie sich zusammen mit bisher unveröffentlichten Fotos und Videofilmen aus der Siedlung ansehen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
Kommentare