Grünau. Grünau am Ufer des Langen Sees ist die sportliche Wiege des Berliner Wassersports. Kaiserregatten, die Olympischen Spiele 1936 und zahlreiche Wassersportvereine zeugen davon. Einer der ältesten Vereine ist die Ruder-Gemeinschaft Grünau.
"Unser Vorgänger, der Ruder-Club ,Spreehort, wurde 1888 gegründet", erzählt Peter Straach (70), der Pressewart. Die Wiege des Vereins lag am Rummelsburger See, daher die Benennung nach der nahen Spree, dem damaligen Ruderrevier.Seit Jahrzehnten ist der Lange See aber schon die sportliche Heimat der Ruderer. Allerdings beschränken sich die 180 Vereinsmitglieder nicht auf dieses Gewässer. Sie pflegen nämlich nicht das Rennrudern, sondern der Wanderrudersport. Fast jedes Vereinsmitglied legt pro Jahr eine vierstellige Kilometerzahl zurück. Beliebt ist die große Umfahrt um die Müggelberge, aber auch die Spreeumfahrt, die bis nach Märkisch-Buchholz, Lübben und Beeskow führt und bei der die Ruderer rund 200 Kilometer zurücklegen.
Die Ruder-Gemeinschaft Grünau gehörte zu den Vereinen, die auch zu DDR-Zeiten viele Jahre nicht an einen Industriebetrieb gebunden waren. "Daher konnten wir uns einige Freiheiten erlauben. Noch lange nach dem Mauerbau haben wir Westberliner Ruderkameraden eingeladen, die als BSG Rostow sogar bei Wettfahrten angetreten sind", erzählt Pressewart Straach.
Das 125. Vereinsjubiläum im August wird im kleinen Kreis gefeiert. Zur Sternfahrt am 6. Juli kommen jedoch rund 200 Ruderfreunde anderer Vereine mit 40 Booten zu Besuch. Ab 10 Uhr sind auch Besucher ohne Boot in der Regattastraße 247 willkommen. Für Musik, Imbiss und Getränke ist gesorgt. Wer selbst einmal rudern möchte, kann jeweils Donnerstag ab 18 Uhr zum Bootshaus kommen.
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