Interkulturelle Interviews
Zehn Jahre PASCH: Das Walther-Rathenau-Gymnasium feiert mit

Zehn Jahre PASCH-Initiative, da darf das Motiv sich auch gerne mal auf zehn Meter erstrecken: Schüler des Walther-Rathenau-Gymnasiums zusammen mit ihren Lehrern und den Gästen aus Osteuropa.  | Foto: Cordula Flegel
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  • Zehn Jahre PASCH-Initiative, da darf das Motiv sich auch gerne mal auf zehn Meter erstrecken: Schüler des Walther-Rathenau-Gymnasiums zusammen mit ihren Lehrern und den Gästen aus Osteuropa.
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Das Auswärtige Amt baut seit zehn Jahren ein weltumspannendes Netz von Schulen mit besonderer Deutschlandbindung auf. Das Projekt nennt sich PASCH, anlässlich des Jubiläums ist ein gleichnamiges Mobil dieser Tage auf Deutschlandtour – am 16. Oktober machte es am Walther-Rathenau-Gymnasium (WRG) halt.

Das PASCH-Mobil kam gerade rechtzeitig zum „Interview-Dating“, das schon beinahe traditionell an der Oberschule in der Herbertstraße stattfindet. Unter dem Dach der Initiative PASCH veröffentlichen Redakteure der Online-Schülerzeitung „Klick“ journalistische Beiträge aus rund 20 Schulen der Region Mittelosteuropa auf einem gemeinsamen Blog. Zweimal jährlich organisiert das Goethe-Institut Budapest als PASCH-Partnerorganisation für insgesamt 24 von ihnen eine Fortbildung in Berlin. Mit diesen Redaktionsworkshops wird neben der Vermittlung von technischem und journalistischem Know-how auch ein besonderer Deutschlandbezug geschaffen.

Herzstück der einwöchigen Workshops sind Interviews mit Berliner Persönlichkeiten und Gleichaltrigen zu jugendaffinen Themen. Diese bilden die Grundlage für neue Artikel und werden von den Redaktionsteams noch während ihres Berlin-Aufenthalts auf ihrer Plattform gebloggt. Nach einer Kennenlernrunde stellten sich die Grunewalder Schüler den Fragen ihrer Altersgenossen aus Lettland, Estland, Polen, Litauen und Ungarn. Hier lautete das Thema Schulgeschichten(n), dort Demokratie und Partizipation und gleich in zwei Gruppen wollten die Gäste wissen, wie Integration am WRG funktioniert. Was denn am schwierigsten gewesen sei in der neuen Heimat, wollte eine der „Klick“-Redakteurinnen etwa wissen und die Jugendlichen mit Migrationshintergrund waren sich einig: „Ohne die alten Freunde auszukommen.“

Dass das WRG eine Partnerschule geworden ist, war kein Zufall. Hier wird seit 2015 Integration gelebt. „Als eines der ersten Gymnasien haben wir Willkommensklassen eingerichtet, als die große Welle der Geflüchteten kam. Wir haben uns fortgebildet, um Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten und für die Schüler, die kein Abitur bei uns machen, ein international anerkanntes Deutsches Sprachdiplom eingeführt“, erklärte Lehrerin Antje Körting-Dorniden, die zusammen mit ihrer Kollegin Dorothea Poche den Hut auf hat, wenn es um PASCH geht. Durch den Seminarkurs „Integration und Austausch“ sei dann Eva Pritscher vom Goethe-Institut auf die Schule aufmerksam geworden. „Von ihr kam dann die Anfrage, ob wir uns nicht mit den Redakteuren von 'Klick' treffen wollen“, so Körting-Dorniden. „Und so hat sich das entwickelt.“

Schüler aus 37 Nationen besuchen das WRG, es liege also auch im eigenen Interesse, Interkulturalität zu pflegen, Barrieren abzubauen und gemeinsam Deutsch zu lernen. Bemerkenswert finden die beiden Lehrerinnen die Reaktion der Gäste aus Osteuropa auf das Konzept der Integration an der Schule: „Sie zeigen sich durchaus beeindruckt, denn in ihrer Heimat gibt es das überhaupt nicht. Weil sie das bei uns sehen, werden sie sich bewusst darüber, wie viele Flüchtlinge noch immer nach Europa kommen.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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