Wie wir als Museum und Verein durch die Corona-Krise kommen
Chancen aus der Krise nutzen

2Bilder

Eigentlich hatten wir etwas anderes vor, wir alle hatten etwas anderes geplant. Die aktuelle Pandemie stand dabei nicht auf unseren Plan. Hatten wir doch als Verein geplant das Romy Schneider Museum wirtschaftlich nach vorne zu bringen, planten Lesungen und verschiedene Events.
Die kurzweilige Verbesserung war nur ein kleiner Mutmacher vor dem kompletten Aus für die nächsten Monate. Aber jetzt sind wir wieder mitten drin. Nach Wochen der Fernbeobachtung der Corona-Entwicklung steht nun wieder alles still. Unsere ganze Illusion positiv nach vorne zu schauen wurde wieder mittlerweile auf das Mindeste eingeschränkt. Doch mittlerweile ist klar, Corona und ihre Folgen gehen nicht einfach spurlos an uns vorbei. Das ist der Kulturtod in Deutschland.
Die Coronakrise hat verheerende Auswirkungen auf viele Kultureinrichtungen des Landes. Wir als Romy Schneider Museum mussten schließen. Aber aufgegeben haben wir nicht und damit kommen wir auch gleich auf das Thema Chancen aus der Krise. Ist es nicht so dass wir gerade in Krisenzeiten schnell lernen müssen an die positiven Möglichkeiten zu denken. Genau das haben wir gemacht, bewusst geplant und Chancen erkannt. Innerhalb von 3 Tagen haben wir unseren Museumsshop online gestellt, planen Online Magazine und bringen jetzt im Dezember unser Kulturmagazin über Klein Loitz heraus.
Immer die Möglichkeiten nach alternativer Beschäftigung zu öffnen, weg von Denken in Branchen, Offenheit gegenüber anderer Sichtweisen entwickeln. War man doch vor der Pandemie auf viele andere angewiesen um etwas umzusetzen. Digitales Arbeiten ist nur die Hauptaufgabe des Museums. Es kommt zu einem Engagement, das plötzlich auf Selbstorganisation beruht.
Ein Flow entsteht an vielen Stellen, ein Flow aus Eigeninitiative und Selbstorganisation. Aber das sind Eigenschaften welches unser Verein und auch das Museum schon lange gelernt hat, sich anders zu organisieren. Aber reicht das? Nachdem wir lange mit dem Aufbau des Museums beschäftigt waren und ein Teil der Ausstellungsfläche im September eröffneten, war auch das nur von kurzer Dauer. Schon bei Bekanntgabe das die Corona Regeln bald wieder in Kraft treten halbierten sich auf einem Schlag die Einnahmequellen. Gerade für Kulturinstitutionen die noch nicht so lange existieren ist es eine ganz besondere Herausforderung. Da auch der neue Standort sich bei weitem noch nicht so etabliert hat wie bei langansässigen Kulturinstitutionen. Deshalb sind gerade wir hier auf Unterstützung der umliegenden Bevölkerung, den Menschen angewiesen alle Vereine zu unterstützen.
Ich erinnere mich noch ganz genau: Zwei Straßen von uns, in meiner Heimatstadt Kassel war ein kleiner uriger Tante-Emma Laden. Das Angebot war zwar nicht reichlich und alles war auch nicht gerade immer vorhanden, aber die ältere Dame führte ihr Geschäft mit Liebe und Hingabe. Ein paar Straßen weiter war ein großer Einkaufsmarkt, dort gingen fast 80% der im Menschen im umliegenden Bezirk einkaufen. Viele bewunderten die alte Dame für ihr Engagement. Ich selber war als Kind jeden Nachmittag nach der Schule dort, kaufte meine Süßigkeiten, obwohl sie natürlich etwas teurer waren als woanders. Eines Tages las man in der hiesigen Zeitung das es diesen kleinen Laden bald nicht mehr geben würde. Es liegt an uns regionale Produkte und Einrichtungen zu unterstützen.
Die Zeiten hatten sich geändert, so wie jetzt, aber was ändert das in uns?
Ist es die neue Zeit – alte Zeit?
Dazu die Wiederentdeckung des Wertes Familie und des Wortes Sinnerfüllung. Wofür arbeiten wir? Was treibt uns an? Bei allen Belastungen durch die Enge der letzten Wochen und Monate ist für viele die Bedeutung der Familie als Quelle der Stärke wieder in den Fokus gerückt. Auch die Bedeutung von Menschen in unserem Umfeld sind uns wieder klarer vor Augen geführt worden. Auch die Unterstützung der Vereine, der kleinen Geschäfte und Institutionen? Viele legen einen besonderen Wert auf Wertschätung und Traditionen, so auch die Rheinische Bruderschaft zu Reckenthal.
Die Rheinische Ritterbruderschaft zu Reckenthal wurde am 01. Oktober Anno1803 von Joanni-Adamo Freiherr zu Reckenthal gegründet und ins Leben gerufen.
Sie diente ursprünglich als Ordenähnliches elitäres Netzwerk für Adelige und Geschäftsleute, die unter sich sein wollten, um sich auszutauschen, untereinander Freundschaften zu schließen, gesellschaftliche Veranstaltungen wie Bälle oder Jagden abzuhalten und – nicht zuletzt - um untereinander Geschäftliche Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen.
Heute, nach über 200 Jahren, wird die Rheinische Ritterbruderschaft in der den modernen Erfordernissen angepassten Form eines Business Club geführt, der sich gleichwohl das Ziel gesetzt hat, althergebrachte Tugenden und Traditionen des Adels wiederaufleben zu lassen und zu pflegen, um diese bei gesellschaftlichen Anlässen gemeinsam mit einem erlesenen Kreis von persönlich ausgesuchten Gästen zu zelebrieren.
Uwe Marcus Rykov und seine Frau Ariane Rykov wurden von der Rheinischen Bruderschaft zu Reckenthal als Rittmeister und Rittmeisterdame für ihr Engagement für die Kultur und für den Bau des weltweit einzigen Romy-Schneider-Museums hier in der Region Lausitz geehrt. „Es ist uns eine große Ehre, diesen Titel erhalten zu haben".

Autor:

Eichinger Franz aus Grunewald

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 227× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 190× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 103× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 223× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.558× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.