Hockey-Herren vom TC Blau Weiss Berlin verlieren Derby
"Das war heute eine verdiente Niederlage, weil wir einfach viel zu viele individuelle Fehler gemacht gaben", musste Blau Weiss-Coach Alexander Stahr nach dem Ende der Partie eingestehen. Dabei waren die Mannen vom Grunewald gut aus den Startlöchern gekommen und hatten nach Toren von Robert Vill, Clemens Stahr und Timo Blobel nach einer Viertelstunde mit 3:1 geführt. "Danach hatten wir ein paar, wie ich finde, unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter gegen uns. Unter dem Strich waren es aber unsere eigenen Fehler, die den Gegner zurück ins Spiel gebracht haben."
Die Gäste aus dem Süden Berlins drehten bereits bis zur Halbzeit die Partie und gingen mit einer 5:4-Führung in die Kabinen. Auch nach dem Wechsel waren die Lichterfelder vor rund 200 Zuschauern die bessere Mannschaft, agierten sowohl offensiv als auch defensiv intelligenter als Blau Weiss. "Wenn man auf diesem Niveau erst einmal zurückliegt, ist es wahnsinnig schwer, so ein Spiel noch zu drehen", erklärte Alexander Stahr. "Und zudem hat der TuS Lichterfelde das richtig gut gemacht und uns - wenn man ehrlich sein will - letztlich keine Chance gelassen." Die weiteren Treffer für Blau Weiss erzielten Philipp Marx (2) und Julian Loos. An der doch recht deutlichen Niederlage änderte das aber nichts mehr. "Für meine Spieler war es schwierig, aus dieser komischen Weihnachtspause, ohne ein einziges Training, in den Bundesligaalltag zurückzukehren. Das hat man uns in weiten Phasen des Spiels auch deutlich angemerkt."
Mit dieser Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten ist das Saisonziel, die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft zu erreichen, zunächst einmal in weite Ferne gerückt: Nach vier von zehn Partien liegen die Blau Weissen in der 1. Bundesliga Ost mit einem Sieg und nunmehr drei Niederlagen auf Platz fünf. Rang zwei, der zum Einzug in die Play Offs berechtigt, wird zurzeit vom TuS Lichterfelde belegt. "Noch ist nichts verloren", gab sich Trainer Stahr kämpferisch. "Wir haben das Potenzial, sind im Rennen um Platz zwei immer noch mit dabei und jederzeit in der Lage, doch noch zurückzuschlagen." Der Coach mahnte im gleichen Atemzug aber auch an, die Gefahr eines möglichen Abstiegs nicht außer Acht zu lassen: Der Tabellensechste steigt direkt ab. Dieser Platz wird zurzeit vom Mariendorfer HC belegt. Und gegen diesen tat sich Blau Weiss beim bisher einzigen Saisonsieg am 15. Dezember richtig schwer. Alexander Stahr abschließend: "Natürlich hat der Klassenerhalt Priorität. Für unseren Klub wäre es aber etwas ganz besonderes, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Play Offs um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Auch deshalb werden wir an diesem Ziel festhalten, solange es rechnerisch noch zu erreichen ist."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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