Madenschraube fehlte am Fenster
Gutachten zur Eichenwald-Grundschule liegt vor

Kurz vor Schulbeginn stand an der Eichenwald-Grundschule noch das Hauptgerüst.  | Foto: Matthias Unger
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Ein Materialfehler hat offenbar den Fenstersturz in der Grundschule am Eichenwald verursacht. Das hat jetzt ein Gutachten bestätigt.

Laut diesem Gutachten im Auftrag des Bezirksamtes soll eine sogenannte Madenschraube (Feststellschraube) komplett gefehlt haben. Das Bezirksamt prüft jetzt mögliche Schadenersatzansprüche wegen Fahrlässigkeit oder grober Fahrlässigkeit. Das Fenster war erst im vorigen Herbst austauscht worden.

Wie berichtet war es am 23. August auf den stellvertretenden Schulleiter gefallen. An der Eichenwald-Grundschule wurde in den Sommerferien saniert. Der Lehrer musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus, ist zwar wieder zu Hause, aber noch krank geschrieben.

Fenster öffnen künftig elektronisch

Das Bezirksamt habe auf das Ereignis sofort reagiert, sagte Facility-Stadtrat Andreas Otti (AfD) auf Nachfragen im zuständigen Fachausschuss. Mitarbeiter des Hochbauamtes und er seien direkt nach dem Ereignis rausgefahren. Auch ein Schlosser kontrollierte noch am Unfalltag die Fenster, und das Bezirksamt beauftragte einen Gutachter mit der Schadensanalyse. Im Fazit sollen nun alle Fenster gegen elektrische Fenster mit automatischem Öffner ausgetauscht werden.

Die Situation an der Schule hatte aber bereits vor dem Unfall für Kritik gesorgt. Wie Matthias Unger, FDP-Fraktionschef und erster Vorsitzender des Schulförderkreises berichtete, waren fünf Tage vor Schulbeginn noch alle 18 Klassenräume dreckig, die Vorbereitungsräume der Lehrer zustellt und sämtliche Heizkörper ausgebaut. Bauschutt lag herum, und Gerüste standen noch. FDP und CDU beantragten daraufhin für den 5. September eine Sondersitzung von Schulausschuss und Hochbauausschuss, um die Sanierung an der Grundschule „aufzuarbeiten“. Matthias Unger und Thorsten Schatz (CDU) nahmen als Bezirksverordnete zudem Akteneinsicht. 

Heizkörper versehentlich abgebaut

In der Sondersitzung bestätigte das Hochbauamt, dass die Heizkörper fälschlicherweise demontiert wurden. Die verantwortliche Firma sei aufgefordert worden, die alten Heizkörper wieder anzubringen. Die neuen Heizungen sollen noch vor der Heizperiode montiert sein. Ein Gerüst wiederum wurde drei Tage später aufgestellt als vorgesehen, und auch sonst lief auf der Ferienbaustelle laut Hochbauamt nicht alles nach Plan. Die Umzugsfirma verspätete sich und damit auch das Reinigen der Klassenzimmer. Die Schule soll aber über alles informiert gewesen sein, hieß es im Ausschuss.

Rund 9000 Schadensmeldungen gehen pro Jahr über die Störungs-Hotline beim Hochbauamt ein, davon gut 75 Prozent von Schulen, informierte Amtsleiterin Katharina Behrens. Notfälle und Schäden mit absehbaren Folgeschäden werden sofort bearbeitet. Meldungen über kleinere Schäden bleiben dagegen schon mal einige Tage liegen, "da nicht jeder Mangel sofort zu schaffen ist“, so Behrens. Defekte Jalousien zum Beispiel schickt das Hochbauamt nur als Sammelauftrag raus, weil keine Firma wegen einer Jalousie rausfährt. Ist der Auftrag erledigt, gibt in der Regel die Baufirma oder der Schulhausmeister der Schulleitung Bescheid.

Arbeitsgruppe soll Kommunikation mit Schulen führen

Im Hochbauamt ist das Arbeitspensum enorm, auch weil derzeit nur 47 von 61 Stellen besetzt sind. „Wie alle Bezirke haben wir es extrem schwer, Personal zu bekommen“, erklärte Katharina Behrens das Dilemma. Der Grund: Viele Bewerber entscheiden sich lieber für einen Job in der Senatsverwaltung, weil die besser bezahlt. Schulstadtrat und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) kündigte derweil an, eine Arbeitsgruppe aus zehn Mitarbeitern gründen zu wollen, die ausschließlich für die Kommunikation mit den Schulen und Eltern zuständig ist. Außerdem sollen die 45 öffentlichen Spandauer Schulen auf ihren Webseiten künftig auch über "baurelevante Dinge" informieren.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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