Verfall und Vandalismus: Anwohner ärgern sich über alte Speicher

Kein schöner Anblick: In den Speichern wird schon lange nichts mehr gelagert. | Foto: privat
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Hakenfelde. Die alten Speicher an der Parkstraße verfallen und der Vandalismus nimmt zu. Sehr zum Ärger der Anwohner. Doch das Bezirksamt kann wenig tun.

„Eigentum verpflichtet“, heißt es. Doch nicht jeder Eigentümer kommt seinen Verpflichtungen nach. Ein Paradebeispiel sind die drei Speichergebäude des ehemaligen Heeresverpflegungsamts an der Parkstraße. Die zwei Bodenspeicher und ein Silospeicher gammeln vor sich hin. Fenster sind zerborsten, Türen herausgerissen und Wände beschmiert. Schutt und Müll stapeln sich, sogar Autowracks stehen dort herum. „Die Speicher werden durch Vandalismus täglich mehr und mehr zerstört. Ganze Jugendgangs machen das Gelände inzwischen unsicher“, ärgert sich ein Anwohner. „Leider scheint sich hier niemand verpflichtet zu fühlen, das Gelände zu sichern oder die Baudenkmale zu erhalten.“

Doch das Bezirksamt hat hier wenig Handhabe. Das Gelände ist in Privatbesitz und das Betreten verboten. „Das Recht einzugreifen haben wir nur, wenn von den Gebäuden Gefahr für Leib und Leben ausgeht“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Herabfallende Gebäudeteile, Einsturzgefahr oder auch Ratten zählt er dazu. Dann ist allerdings das Bauordnungsamt zuständig und sorgt dafür, dass die Gefahrenquellen beseitigt werden – entweder vom Eigentümer selbst oder das Bezirksamt schickt ihm eine Rechnung. Denn der Eigentümer ist verpflichtet, die Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen. „Dazu haben wir ihn auch aufgefordert, weil uns die Situation dort bekannt ist.“ Kommt der Eigentümer dieser Aufforderung nicht nach, folgt eine Anordnung, danach ein Zwangsgeld.

Scheuer Investor aus dem Ausland

Eigentümer der Speicher ist ein Investor aus dem Ausland, was die ganze Sache offenbar schwierig macht. Öffentlichkeitsscheu ist er anscheinend auch noch, denn seinen Namen will der Stadtrat nicht nennen. Bekannt ist aber, dass der Eigentümer dort rund 600 Wohneinheiten bauen will. „Ein Bauantrag liegt uns allerdings noch nicht vor, sonst könnte es dort sofort losgehen“, sagt Röding. Denn der Bebauungsplan weist das Quartier Parkstraße Nord mit dem Speicher-Areal als Wohn- und Mischgebiet aus. Die planungsrechtlichen Grundlagen sind also gegeben. Außerdem gehört das Quartier zum Städtebaulichen Entwicklungsgebiet Wasserstadt Spandau. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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