Seit dem Totensonntag schweigt die Glocke der Wichernkirche. Der Grund: Sie trägt ein Hakenkreuz.
Glockengießer Franz Schilling hatte sie 1934 gegossen. Die Glocke wiegt 180 Kilogramm und trägt wie viele andere ein Christuskreuz mit Inschrift. Auf der gegenüberliegenden Seite allerdings findet sich neben dem Gießereizeichen und der Aufschrift Spandau 1934 auch ein eingefrästes Hakenkreuz.
Nun ist den Gemeindemitgliedern das Symbol des Nationalsozialismus auf der Glocke nicht unbekannt. Über Jahrzehnte wurde diskutiert, wie man damit umgeht. Einen Beschluss aber fassten die Gremien bis heute nicht. Erst als im Mai dieses Jahres in der Wichernkirche das Tageszeitgeläut wieder eingeführt werden sollte, rückte das Thema erneut auf die Tagesordnung. Eine neue Glocke sollte her.
Die ist nun gefunden, teilt der Evangelische Kirchenkreis Spandau mit. „Sobald die nötigen behördlichen Genehmigungen vorliegen, wird die bereits stillgelegte Glocke gegen die neue ausgetauscht“, informiert Sprecherin Andrea Laug. Während der Adventszeit will die Gemeinde aber bewusst auf das Geläut verzichten. Das hat der Gemeindekirchenrat beschlossen. „Das Schweigen der Glocke erfolgt voller Respekt und in Erinnerung an die Menschen, denen in der Zeit des Nationalsozialismus ihr Leben genommen wurde, und an die Menschen, deren Leben bis heute von den Gräueltaten des Nationalsozialismus geprägt ist.“ Die Glocke schweige aber auch zur Mahnung, dass „unsere Stimmen nicht schweigen dürfen, wenn nationalsozialistisches Gedankengut wieder öffentlich und politisch toleriert wird“, so der Evangelische Kirchenkreis.
Was mit der alten Glocke passiert, und wie die Rolle der Kirchengemeinde während der NS-Zeit aufgearbeitet werden soll, klärt jetzt eine Arbeitsgruppe. Offenbar war man sich da 72 Jahre lang uneins.
Zu Weihnachten hofft die Gemeinde mit einer neuen Glocke läuten zu können. Die steht im Gotteshaus schon bereit und kann dort besichtigt werden.
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