Hakenfelde. Der Adventskranz, der die Lobby des Deutschen Bundestags in Mitte bis zum Weihnachtsfest schmückt, kommt auch in diesem Jahr wieder aus Spandau.
Als Spende des Evangelischen Johannesstifts, Schönwalder Allee 26, überreichten den Kranz dessen Vorsteher, Pfarrer Martin von Essen, und Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier am 28. November Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU). Der Kranz, den das Johannesstift bereits zum sechsten Mal spendete, ist ein ganz besonderer. Nach der Tradition des Wichern-Adventskranzes schmücken ihn 20 kleine rote Kerzen für die Werktage und vier große weiße Kerzen für die Sonntage bis Weihnachten. Am Wichernschen Adventskranz brennen in jedem Jahr - abhängig von den Tagen zwischen dem ersten Advent und dem Heiligabend - unterschiedlich viele Kerzen. In diesem Jahr sind es 24 Lichter.
Johann Hinrich Wichern (1808-1881), Gründer der Diakonie, des "Rauhen Hauses" und auch des Spandauer Johannesstifts, gilt als Erfinder des Adventskranzes. Diesen stellte der evangelische Theologe erstmals 1839 im "Rauhen Haus", einem evangelischen Waisenhaus in Hamburg, als Wagenrad aus Holz auf. Vom ersten Advent an entzündete er an jedem Tag bis zum Heiligabend daran eine Kerze. Damit wollte er die alle Jahre wiederkehrende Frage seiner Zöglinge, wie lange es noch bis Heiligabend sei, beantworten. Jeden Tag zündete Wichern zusammen mit den Kindern und Jugendlichen bei einer Andacht eine neue Kerze an. So konnten sie sehen, wie Weihnachten täglich näher rückte, bis am 24. Dezember alle Kerzen am Kranz erstrahlten. Später wurde dieser Holzkranz mit Tannengrün geschmückt.
Zu sehen ist ein Wichernscher Adventskranz auch in der Kirche des Johannesstifts. Gruppen aus Schulen, Kirchengemeinden oder Vereinen können ihn bei Gottesdiensten oder nach Anmeldung besichtigen und etwas über seinen Ursprung und die Geschichte dahinter erfahren.
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