Hilfe für überschwemmtes Kerala
Ordensfrauen pflegen seit 1989 Spandauer Senioren

Im Vorraum ihres Klausurgebäudes: Schwester Canicia-Mary, Jaicy-Mary und Vimal-Mary. | Foto: Christian Schindler
  • Im Vorraum ihres Klausurgebäudes: Schwester Canicia-Mary, Jaicy-Mary und Vimal-Mary.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Sie helfen in Spandau seit 1989 in der Altenpflege. Jetzt bitten sie selbst um Hilfe für ihr Land: Die indischen Franziskanerinnen, die in Klausur im St. Elisabeth Seniorenheim, Fichtenweg 18, wohnen.

Zum Pressegespräch haben die Ordensfrauen ihre Smartphones mitgebracht. Sie zeigen Ausschnitte aus Nachrichtensendungen und Fotos. Sie alle stammen aus der indischen Provinz Kerala, wo im 19. Jahrhundert der französische Vikar Charles Lavigne die Ordensgemeinschaft gründete. „Der Orden versucht, die Situation der Frauen auch mit dem Aufbau von Schulen zu verbessern“, sagt die Leiterin des Seniorenheims, Renate Naschitzki.

Die Provinz Kerala gilt eigentlich als „Gottes eigenes Land“. Die unterschiedlichen indischen Religionsgemeinschaften leben hier in Frieden miteinander, wunderschöne Landschaften ziehen Touristen aus aller Welt an. Zu diesen Landschaften gehört aber auch der Monsun, ein jährlicher Regen, der in diesem Jahr die Katastrophe brachte. Er war so stark, dass 80 Dämme brachen und hunderte von Menschen zu Tode kamen. Die Bilder auf den Smartphones zeigen zerstörtes Land und verwüstete Häuser.

Auch Angehörige der Schwestern in Hakenfelde sind betroffen. „Mein Bruder und meine Schwägerin mussten tagelang auf dem Dach ihres Hauses ausharren“, sagt Schwester Jaicy Mary. Ein Hubschrauber sollte sie retten, doch der konnte wegen hoher Bäume nicht dicht genug an das Haus heran. Schließlich rettete ein Boot das Paar.

Wasser, Schlamm, Schlangen und Skorpione

Auch zwei Brüder von Schwester Vimal-Mary mussten aus ihren Häusern in eine Notunterkunft fliehen. Die meisten Siedlungen in Kerala liegen in Tälern, was bei Überflutungen große Gefahr bedeutet. Geht das Wasser zurück, ist das Aufräumen schwierig. Wasser und Schlamm beschädigen nicht nur die Häuser. Mit dem Wasser wurden auch giftige Schlangen und Skorpione in die Gebäude gespült.

Zusammen mit der katholischen Gemeinde Maria, Hilfe der Christen, die das Seniorenheim St. Elisabeth betreibt, möchten die Schwestern ihrer Heimat helfen. Die Kollekte der Heiligen Messe vom 9. September, 9.30 Uhr, in der Kirche Maria, Hilfe der Christen, Flankenschanze 43, ist der Kerala-Hilfe gewidmet. Gespendet werden kann auch im Heim, Fichtenweg 18. Sinnvoll sind Geldspenden, für Sachspenden wäre der Transport zu aufwendig. Auskünfte zu Spendenmöglichkeiten gibt es unter 848 53 56.

Auf die Hilfe der Spandauer ist übrigens Verlass. Als im vergangenen Jahr der Monsun eine vom Orden betriebene Schule schwer beschädigte, kamen aus der Zitadellenstadt mehr als 6000 Euro zusammen.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 227× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 988× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 649× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.138× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.024× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.