Vorhaben Bachstraße: Bezirk weist Bedenken der Denkmalpflege zurück
Neben einem Reihenhaus zur Straße hin sollen drei Punktbauten mit bis zu 15 Stockwerken entstehen. Doch das Landesdenkmalamt funkt nun dazwischen. Am Ende des Planverfahrens hat das Amt nun Bedenken geäußert. "Die Denkmalpflege hat den gesamten Wirkungsraum des Hansaviertels im Blick", erläutert Martin Pallgen, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, unter deren Dach sich auch das Landesdenkmalamt befindet. Pallgen spricht von der "visuellen Integrität" des Quartiers, die geschützt werden müsse. Insbesondere St. Ansgar könnte in dem geplanten Ensemble untergehen.
"Ich gehe davon aus, dass das Grundstück bebaut wird", sagt Baustadtrat Carsten Spallek (CDU). Über das Landesdenkmalamt sagt der Stadtrat, es sei "inkonsequent", und verweist auf die Gedächtniskirche, hinter der in nur 80 Meter Entfernung das Waldorf Astoria aufrage. Selbst im Hinblick auf einen möglichen Antrag um Aufnahme des Hansaviertels in das Weltkulturerbe sei das Wohnensemble unkritisch.
Kritik am Landesdenkmalamt kommt auch aus den Reihen der BVV-Fraktionen. Die Behörde stoße alle am Verfahren Beteiligten unnötig vor den Kopf, meint etwa Michael Konrad von den Piraten. "Ich hoffe, dass das Landesdenkmalamt durch ihre Blockade den Abschluss des Verfahrens und damit den Start des Wohnungsbaus im Hansaviertel nicht weiter verzögert." Spallek lässt gerade eine Antwort des Bezirks an die Denkmalpflege formulieren und hat Senatsbaudirektorin Regula Lüscher um Unterstützung für das Bauvorhaben in der Bachstraße gebeten. Martin Pallgen von der Senatsverwaltung beschwichtigt. Den Bedenken könne abgeholfen werden - durch eine Überarbeitung der Fassaden, damit sie stärker zum St.-Ansgar-Kirchturm kontrastieren. "Einer baldigen Realisierung dieses wichtigen Wohnungsbauvorhabens sollte somit nichts mehr im Wege stehen."
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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