Im Bahnhof Bellevue brennt ein Zug
Freiburger Fans entgehen knapp einer Katastrophe
Nach dem Drama auf dem Rasen kam es zu einem noch viel schlimmeren auf Gleisen. Ein Sonderzug, der 760 Fans des Freiburger Fußballclubs nach dem verlorenen Spiel gegen den FC Union Berlin (0:2) wieder zurück in die südbadische Heimat bringen sollte, geriet in Brand.
Die Freiburger Anhänger waren am Morgen des 19. Oktober mit einem gecharterten Zug der Schweizer Centralbahn AG angereist. Den nostalgischen Zug mit viel verbautem Holz im Inneren hatte der Verein Supporters Crew Freiburger angemietet. Nach dem Ende des Spiels bestiegen die Freiburger Fans gegen 20 Uhr am Bahnhof Gesundbrunnen wieder ihren Zug. Die Fahrt endete nur Minuten später kurz vor dem Bahnhof Bellevue.
Ein Fan hatte die Notbremse gezogen, nachdem bemerkt worden war, dass aus dem zweiten Waggon Rauch aufstieg. Die Bundespolizei war als erste vor Ort. Die Beamten brachten zusammen mit Bahnpersonal die Passagiere aus dem Sonderzug wie auch aus zwei S-Bahnen, die im Bahnhof Bellevue standen, in Sicherheit. Es wurden nur vier Personen leicht verletzt.
Das Feuer breitete sich blitzschnell aus. Die alarmierte Feuerwehr war gegen 20.15 am Brandort. 200 Einsatzkräfte, 19 Rettungswagen und acht Notärzte waren im Einsatz. Polizeihubschrauber kreisten über dem Hansaviertel. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner gebeten, ihre Fenster geschlossen zu halten. Das Feuer war gegen 23.20 Uhr unter Kontrolle. Es dauerte allerdings noch bis zum Abend des 20. Oktober, bis der S-Bahn- und Fernverkehr wieder normal laufen konnte.
Der Sonderzug wurde am Sonntagvormittag abgeschleppt. Der ausgebrannte Waggon befindet sich im Werk in Grunewald. Experten der Bahn und Beamte des Landeskriminalamtes suchen nun nach der Brandursache. Der Freiburger Fanverein vermutet einen technischen Defekt. Die Schweizer Centralbahn weist das zurück. Auf Facebook hat das Unternehmen eine technische Ursache ausgeschlossen, „da der Brand offensichtlich im Innern eines Abteils in der Wagenmitte ausgebrochen ist, wo es keine Technik gibt“.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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