Werkeln mit der Nachbarschaft am neuen Treffpunkt

Ein schmuckes Findelkind: Sibyll Caspar und Bodo Walther vom Verein „35 Services“ ölen die alte Drehbank aus der Vorkriegszeit. Sie war in der Garage zwischengelagert und wohl vergessen worden. | Foto: KEN
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  • Ein schmuckes Findelkind: Sibyll Caspar und Bodo Walther vom Verein „35 Services“ ölen die alte Drehbank aus der Vorkriegszeit. Sie war in der Garage zwischengelagert und wohl vergessen worden.
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Moabit. Aus einer alten, baufälligen Garage ist eine schmucke Selbsthilfe- und Nachbarschaftswerkstatt geworden. Am 21. Mai feierte die neue Einrichtung in der Lehrter Straße ihre Einweihung.

Bauherr und Träger ist der Verein „35 Services“ unter dem Dach der Kulturfabrik (Kufa) Moabit. Die Werkstatt des soziokulturellen Zentrums in der Lehrter Straße 35 bietet günstig Servicearbeiten wie Fahrradreparaturen, Holz- oder Metallarbeiten in direkter Nachbarschaft und im Kiez an.

Da die 35-Services-Räume im Untergeschoss des Hinterhauses für das neue Projekt zu klein waren, wurde nach anderen Möglichkeiten gesucht. „Eine Alternative wäre ein Neubau hinter der Kufa gewesen“, sagt Vereinsschreiner Bodo Walther. Doch dann entschied man sich für die alte Garage südlich des benachbarten Spielplatzes. Sie wurde nach einem Entwurf des Berliner Architekten Joachim Harms in dreimonatiger Bauzeit umgestaltet. Es ist der neue Standort von "35 Services" und künftig ebenso eine Werkstatt für die Nachbarschaft und „für alle, die den Weg hierher finden“, so Bodo Walther am Tag der Eröffnung. Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil. Walther dankte allen Vereinsmitgliedern und sonstigen Freiwilligen, die in vielen Stunden ihrer Freizeit hier ehrenamtlich Hand angelegt haben. Schon 2010 war die Werkstatt im Gespräch. Erst im Jahr zuvor war das Quartiersmanagement in Moabit-Ost etabliert worden. „Es hat offensichtlich sehr viel Ausdauer und Beharrlichkeit gekostet bis zur Eröffnung“, meinte Dorine Craß vom Quartiersmanagement.

Der Quartiersrat hat das Projekt 2013 für förderwürdig befunden. Unterstützung fand es auch beim Bezirksamt Mitte und bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Es flossen 185 000 Euro an Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“.

Im Erdgeschoss der ehemaligen Garage gibt es drei Bereiche: eine Holz- und eine Metallwerkstatt sowie einen gemeinsam nutzbaren Bereich. „Wir haben uns aufgeteilt und wollen trotzdem zusammen sein“, erläuterte Sibylle Claus von "35 Services".

Da die Garage doch relativ klein für eine Werkstatt ist, wurde dank ausreichender Gebäudehöhe ein offenes Zwischengeschoss eingezogen. Es trägt bis zu 500 Kilo pro Quadratmeter. Auf dieser Ebene stehen nur Tische und Stühle. Hier sollen Gruppenkurse für Spinnen, Klöppeln, Linolschnitt, Upcycling und vieles mehr stattfinden.

Für den Kiez hat die neue Einrichtung eine große Bedeutung. Im Gebiet fehlt ein zentraler Treffpunkt für die Nachbarschaft. Die Werkstatt könnte ein solcher Treffpunkt werden.

Mit Einrichtungen wie der Nachbarschaftswerkstatt könne allen, „die es etwas schwerer haben, die Chancen einer so tollen Stadt wie Berlin zu nutzen, geholfen werden sich selbst zu helfen", fügte Jochen Lang von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hinzu. KEN

Mehr über "35 Services" gibt es über die E-Mailadresse 35services@web.de zu erfahren.
Ein schmuckes Findelkind: Sibyll Caspar und Bodo Walther vom Verein „35 Services“ ölen die alte Drehbank aus der Vorkriegszeit. Sie war in der Garage zwischengelagert und wohl vergessen worden. | Foto: KEN
Aus Alt mach' Neu: die neue Selbsthilfe- und Nachbarschaftswerkstatt des Vereins "35 Services" neben dem Spielplatz in der Lehrter Straße. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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