Siemens übergibt Unterrichtsmaterial im Wert von 1500 Euro an Flüchtlingsheim

Pierre Voss (links) vom Unternehmensnetzwerk Moabit, Einrichtungsleiter Mathias Hamann (2. von links) und Siemens-Betriebsleiter Herbert Klausner (rechts) mit irakischen Flüchtlingen bei der Übergabe der Unterrichtsmaterialien. | Foto: KEN
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Moabit. Auf Initiative von Pierre Voss, Vorstandsmitglied des Unternehmensnetzwerks Moabit, hat das Siemens Gasturbinenwerk Material für den Deutschunterricht an die Flüchtlingsnotunterkunft in der Kruppstraße gespendet.

Mathias Hamann von der Berliner Stadtmission, Leiter der Unterkunft in der Traglufthalle auf dem Poststadiongelände, nahm die gewichtige Spende am 30. September von Herbert Klausner entgegen. Klausner ist Sprecher der Betriebsleitung und Fertigungsleiter im Gasturbinenwerk in der Huttenstraße.

Die beiden Männer machten sich auch sofort ans Auspacken von fünf Flipcharts samt Zubehör, Schreibblöcken, Stiften, Schnellheftern, Klebern, Scheren und Geometriedreiecken im Gesamtwert von 1500 Euro. „Wir werden das Material noch heute Nachmittag im Deutschunterricht einsetzen“, sagte Hamann.

Je nach Belegung der Notunterkunft bieten 30 bis 40 ehrenamtliche Helfer täglich Deutschkurse an, „für die, die ihren Geist wachhalten und sich integrieren wollen“, so Mathias Hamann. Dazu gibt es auch Sportangebote und sogenannte Stadtspaziergänge mit Flüchtlingen, um zu zeigen, wie es in Deutschland und Berlin „funktioniert“.

Spracherwerb dient Integration

Zurzeit verbringen die meisten Flüchtlinge, mehrheitlich Syrer, nur eine Nacht in der Traglufthalle mit 294 Plätzen, um früh am nächsten Morgen vor das LAGeSo zu ziehen und auf eine Registrierung zu warten. Nur rund 50 bis 60 Geflüchtete leben schon seit bis zu zwei Monaten in der Halle.

Siemens-Ingenieur Herbert Klausner sagte, das Gasturbinenwerk sei schon immer im Kiez aktiv gewesen. Als Beispiele nannte er die Kooperation mit dem Jugendhaus B8 in der Berlichingenstraße 8, wobei es um eine langfristige Begleitung und Unterstützung von Jugendlichen mit dem Schwerpunkt Berufsmöglichkeiten und Perspektiven geht. „Wir haben als Unternehmen eine soziale Verpflichtung zu helfen“, so Klausner. „In der gegenwärtigen Flüchtlingskrise zu sagen, wir sind überfordert, ist zu wenig, reicht nicht.“

Für Herbert Klausner und die 3700 Siemens-Mitarbeiter am Moabiter Standort, die auch privat Spendensammlungen organisieren, ist die Sprache ein wesentlicher Baustein von Integration. Das Gasturbinenwerk freut sich, speziell beim Thema Deutschunterricht mit der jetzigen Sachspende helfen zu können. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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